Ein Kommentar der Autorin Sigrid Schulz
Das Dschungelcamp 2023 und die Geschehnisse drum herum sind in diesem Jahr ungemein spanndend. Das liegt natürlich vor allem an den ungewöhnlichen Dschungelcampern, zu denen an erster Stelle auch Tessa Bergmeier gehört. Zu ihrer Teilnahme und ihrer bipolaren Störung hat fast jeder Zuschauer eine Meinung. Allerdings läuft nicht alles fair ab. Und das lässt sich an der aktuellen Folge ganz klar nachweisen.
Der Hintergrund: Tessa und Cecilia Asoro hatten bei ihrer Schatzsuche keinen Erfolg. Unmittelbar danach erklärte Cecilia, was für sie das Problem war: Tessa.
Gerade heraus, wie es doch eigentlich auch Cecilias Art ist, konfrontierte sie Tessa, Und die arme „Irre“ reagierte mit lautem Schreien.
Aber war es wirklich so? Oder ist das nur das, was den meisten Zuschauern im Kopf geblieben ist? Eine Sicht auf die Geschehnisse, die fast überhaupt nichts mit den Tatsachen zu tun hat?
Schreierei im Dschungelcamp: Die Fakten
Fakt ist, dass Tessa Cecilia während der Schatzsuche immer wieder als „Baby“ und als „Schwester“ bezeichnete.
Aber: Dass sie das stört, das ist Cecilia erst eingefallen, nachdem die Schatzsuche verloren war. Wenn sie mit etwas betitelt wird, was sie nicht mag, warum sagt sie es nicht sofort?
Aber gut, Cecilia ist eine tolle Frau, also gehen wir einmal davon aus, dass sie ihre Gründe hatte. Doch was bei der Konfrontation passierte, war definitiv nicht fair.
Um das herauszuarbeiten, muss der Beginn des Gespräches genau beachtet werden. Denn ausgerechnet dieser Beginn, gerät später in den Hintergrund.
Der Anfang des Gespräches ist entlarvend:
Cecilia geht abends zu Tessa, die schon in ihrem Bett liegt und beginnt das Gespräch in ganz ruhigem Ton so:
Manchmal habe ich das Gefühl, du sprichst mit mir, als ob ich ein Baby bin, (Baby-)Sprache und dann fühle ich mich getriggert, weil ich denke, warum macht sie das jetzt gerade.
Cecilia Asoro
Tessas Reaktion ist genau so, wie es in dieser Situation nicht besser gelöst werden könnte. Sie antwortet erstaunt, aber ganz freundlich und ruhig:
Gut, dass du mir das sagst, dann sage ich das das nächste Mal anders.
Tessa Bergmeier
Damit ist das Thema doch eigentlich beendet und alles ist gut.
Aber, nicht für Cecilia. Sie fängt an vom Ton her aufzudrehen, redet schneller und aufgeregter und macht Tessa jetzt wieder denselben Vorwurf:
Nein, das hat ja nichts damit zu tun. Es ist, weil du die ganze Zeit Baby, Schatz, Baby, Schwester, Schwester…. Ich kenn so eine Sprechweise bei meinen Freunden, zum Beispiel, nicht. Dass die mich die ganze Zeit Baby, Baby nennen. Das hat mich eher getriggert.
Cecilia Asoro
Cecilia steht dabei ganz nahe vor der liegenden Tessa. Diese antwortete immer noch ruhig und freundlich:
Ja, dann machen wir das so. Dann rede ich allgemein so nicht mehr oder meide dich einfach, wenn dir das nicht passt.
Tessa Bergmeier
Aber Cecilia fällt Tessa immer wieder ins Wort. Sie steht ganz nah direkt über der liegenden Tessa. Ihre Körperhaltung und ihr Gesichtsausdruck wirken durchaus aggressiv.
An diesem Punkt sagt Tessa dann in einem etwas bestimmenderem Ton:
Ich glaube, das ist keine gute Idee, dass wir weitersprechen.
Tessa Bergmeier
Wer sich genau diesen Anfang bei RTL+ noch einmal ansieht, wird das Ende anders wahrnehmen. Weil dann die genaue Entwicklung bis zu dem Punkt, an dem Tessa laut wird, in einem anderen Licht erscheint.
Denn es dauert sehr lange, bis Tessa aufsteht und klare Grenzen zieht.
Dschungelcamp-Streit: Auch Cecilia ist keine Böse
Ich glaube nicht, dass Cecilia das bewusst so inszeniert hat. Allerdings denke ich schon, dass sie unbewusst, den „schwarzen Peter“ und ihren Ärger über das eigene Versagen auf Kosten von Tessa losgeworden ist.
Tessa wurde wieder einmal laut. Das ganze Camp schien das nicht zu verwundern. Klar, die „Irre“ wieder.
Und das ist ein wirklich grausamer Umgang mit behinderten Menschen. Was dieses Beispiel zeigt, ist, wie unbewusst einem Menschen die Schuld zugeschoben wird. Und das trifft eben leider tatsächlich ganz oft genau die Menschen, die wegen irgendetwas „anders“ sind.
Im aktuellen Dschungelcamp-Podcast mit Julian F. M. Stoeckel und Inken Wriedt, berichtet Tessas Dschungelbegleitung Lotta davon, dass Tessa so etwas immer wieder passiert. Und wie hilflos wütend diese Tatsache Lotta als ihre Freundin macht.
Lotta betont ganz klar: So wie Tessa zu sehen ist, so ist sie auch und zwar als Mensch ohne Symptome. Nichts von dem, was im Dschungel zu sehen sei, habe irgendetwas mit Tessas Krankheit zu tun, so Lotta. Ihre biplore Störung sei rezessiv, also trete aktuell nicht mehr in Erscheinung. Daran habe Tessa jahrelang mithilfe von Medikamenten und Therapien gearbeitet.
Tessa sei speziell, findet auch Lotta. Doch genau das, wisse sie sehr zu schätzen. So könne sie sich zum Beispiel immer sicher sein, woran sie mit Tessa ist.
Es treffe sie tief, dass in den sozialen Medien immer wieder Tessas Berechtigung an ihrer Teilnahme am Dschungelcamp wegen ihrer Behinderung angezweifelt werde.
Ob Dschungelcamp oder andere Bereiche: Behinderte Mitmenschen gehören dazu!
Ich möchte hiermit einen dringenden Appell an alle Leser*innen richten:
Behinderte Menschen gehören zu unserem Leben! Es ist eine Schande, dass von den 7,8 Millionen behinderter Menschen in Deutschland (Quelle: Statistisches Bundesamt) nur ein Bruchteil im öffentlichen Leben zu sehen ist.
Das ist doch ungeheuerlich: Fast jeder zehnte Mensch ist behindert und wir sehen sie nicht!
Das ist in den meisten anderen Ländern dieser Welt nicht so. Vielleicht ist das ein Erbe unserer NS-Vergangenheit. Aber woher das auch immer kommt, eines ist sicher: DAS IST FALSCH!
Ob ein Mensch mit Handicap am Dschungelcamp oder woran auch immer teilnehmen will: Diese Entscheidung trifft dieser Mensch selbst und nicht die scheinbar gesunde Mehrheit!
Und jetzt wünsche ich allen wieder viel Spaß bei dem tollen und unterhaltsamen Dschungelcamp 2023.
„Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ läuft täglich bei RTL und RTL+.
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Ich sehe es genauso. Außerdem wird es von RTL zusätzlich gefördert, dass Konflikte mit Tessa entstehen. Nach der Schatzsuche antwortete Cecilia im Interview: Ja, ich muss mich jetzt noch zusammen reißen. Aber die bekommt nachher eine Ansage. Das bedeutet , dass der Interviewer direkt gefragt haben muss: bist du genervt von Tessa …. Das ist alles richtig unangenehm.
Ich finde es eher schwierig alles aus der Ferne zu bewerten. Wir alle sind nicht dieser 24/7 Belastung ausgesetzt: wenig Essen, Schlaf oder Beschäftigung und kaum Ausweichmöglichkeiten. 12 Fremde mit teilweise riesigen Egos auf engstem Raum. Wir sehen in der Sendung nur Bruchteile, wer weiß wie anstrengend einige der Bewohner über den Tag wirklich sind. Mitleid verdient jedenfalls keiner der Protagonisten.
Es war ganz eindeutig ein Abladen des Frustes auf einen schwächeren Menschen. Absolut Asozial
Das ist etwas falsch recherchiert, bitte schauen Sie sich sich den Teil ab dem Spiel an. Der Dialog, verlief deutlich länger und leider fehlen mir hier wesentliche Aussagen.
Wesentliche Aussagen, da sie genau das Gegenteil darstellen von dem was sie berichten.
Auch ist Cecilia in Künstler weise aggressiv geworden… ihr ist lediglich alles aus dem Gesicht gefallen nachdem Tessa ihr vorgeworfen hat dass sie aggressiv sei.
Das sehen wir völlig anders.