Armer Peter! Schreibt Iris Klein die BILD-Artikel jetzt gleich selbst?

Ein Kommentar der Autorin Sigrid Schulz

Der Wahnsinn rund um Peter und Iris Klein geht einfach ungebremst in die nächste Runde. Aber was ist diesmal neu und rechtfertigt diesen Kommentar (Ein Kommentar ist im Gegensatz zu einem Artikel eine Meinungsäußerung)? Ein Grund ist die Reaktion von Peter, die sowohl kreativ und lustig als auch entlarvend ist. Der andere Grund ist meine persönliche Erfahrung als ehemalige BILD-Journalistin.

Dazu muss ich erklären, dass ich in einem Alter bin, in dem ich die BILD genauso kennengelernt habe, wie sie aktuell wieder zu sein scheint. Hetze und Verleumdung schienen sich die Hand zu geben. Der Unterschied zu heute war nur, dass das damals gefühlt jedem klar war. In meiner Studentenzeit hätte es kaum etwas Peinlicheres gegeben als BILD-Leser zu sein.

Doch irgendwann gab es einen Wandel. Und der hat tatsächlich dazu geführt, dass ich bis vor circa drei Jahren über rund ein Jahrzehnt selbst für die BILD als Gerichtsreporterin tätig war. Und allen Kritikern aus meinem persönlichen Umfeld konnte ich damals nur sagen:

Leute, ich schreibe über die Prozesse für alle großen Zeitungen aus der Region, aber niemand fragt so zuverlässig vor Änderungen nach wie BILD.
Sigrid Schulz

Zur Erklärung: Bis kurz vor Redaktionsschluss können plötzlich noch Werbungen auf der Seite platziert werden. Und da bei der gedruckten Version dieser Platz klar beschränkt ist, müssen Artikel kurzfristig gekürzt werden. Es gab damals nur einen Auftraggeber, der wirklich jede Änderung mit mir abgesprochen hat und das war die BILD. Bei den anderen hat das für mich immer wieder mal am Gericht für Peinlichkeiten gesorgt, weil durch kleine Änderungen juristisch korrekte Äußerungen in das Gegenteil verwandelt werden können.

Seit circa drei Jahren ist die BILD aber wieder in das alte und schreckliche Muster gewechselt. Leider ohne, dass dieser Wechsel wirklich jedem klar ist. Das heißt, dass die gute Arbeit, auch von mir aus der Vergangenheit, jetzt dafür sorgt, dass die absurdesten Behauptungen ernst genommen werden.

Dramatisch ist das, zum Beispiel, bei den (aus meiner Sicht!) Hetzkampagnen gegen die Ampel-Regierung und ganz besonders gegen Wirtschaftsminister Robert Habeck. Es sind Kampagnen, die vor allem in der extrem rechten Ecke Früchte tragen und die, meiner Meinung nach, das ganze Land in große Gefahr bringen.

PeterKleinBild2 — Screenshots: Instagram/Peter Klein

Peter und Iris Klein: Die BILD im Schlafzimmer?

Aber in diesem Zusammenhang kann auch der aktuelle Artikel über Peter Klein erwähnt werden. Ein Artikel, der für mich alles toppt, was ich bisher von BILD gelesen habe.

In diesem Artikel steht unter anderem wortwörtlich dies:

So störe Yvonne sich angeblich an Äußerlichkeiten (dass er die Socken nicht mal im Bett ausziehe) und an seinem Verhalten (dass er sie jeden Tag vielfach anrufen würde). Auch im Schlafzimmer sei die Temperatur mittlerweile unterkühlt – SIE hat keinen Bock mehr auf Nähe.
BILD

peterkleinBILD1 — Screenshots: Instagram/Peter Klein

Geht die BILD bei Peter und Iris Klein neue Wege?

Ich finde, das ist jetzt selbst für BILD ein neues Level. Da wird jetzt tatsächlich das Ende einer Beziehung in allen Details beschrieben. Eine Beziehung, die die Beteiligten selbst niemals bestätigt haben. Und trotzdem wird das Aus einer Beziehung, die es vielleicht niemals gegeben hat, bis hin zu Socken im Bett beschrieben.

Das ist ein Artikel, der selbst das, aus meiner Sicht, niedrige BILD-Niveau, in neue, ungeahnte Tiefen katapultiert.

Lustig ist aber, wie Peter reagiert. Seine Instagram-Storys sind oben in den Fotos zusammengefasst.

Wer den Anfang des Dramas nachschauen will, wird bei RTL+ in der „Stunde danach“ fündig.