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TENNIS – Daniel Köllerer: So kam es zur lebenslangen Sperre

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Foto: ProSieben/Nikola Milatovic

Der ehemalige Tennisprofi Daniel Köllerer hat bei „Promis und mehr“ erklärt, wie es zu seiner lebenslangen Sperre kam. Dabei geht es auch um die Abgründe im schönen weißen Sport. Und um ein Sportgericht, das vielleicht ein sehr hartes Fehlurteil gefällt hat.

Laut Daniel begann alles mit dem Angebot eines örtlichen Wettanbieters, der auf der Internet-Seite von Daniel damals Werbung machen wollte. Sein Manager habe bei der ATP (Vereinigung männlicher Tennisprofis) nachgefragt, ob das in Ordnung sei. Nach dem Okay von der ATP sei die Werbung geschaltet worden. Und dann habe das Telefon nicht mehr stillgestanden.

Der erste Vorwurf der Wettmanipulation sei innerhalb von zwei Tagen abgeschmettert worden, so Daniel. Doch ein Jahr später ging es weiter.

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Daniel Köllerer im Live-Interview auf Instagram bei „Promis und mehr“ … Klick: hier – Screenshot: ProSieben

Ex-Tennisprofi Daniel Köllerer: Fragwürdige Zeugen

Es habe ein erstes Gerichtsverfahren in London gegeben. Dort seien ihm sieben Anklagepunkte vorgeworfen worden. Der Kronzeuge habe fairerweise sofort eingeräumt, dass er wegen seiner eigenen zweijährigen Sperre gegen Daniel aussagen werde:

Der hat gesagt, bevor er die Frage beantwortet, möchte er uns sagen, dass er einen Deal mit der ATP, WTA und dem Grand-Slam-Komitee hat und er mich auf jeden Fall belasten wird. Egal ob mit Wahrheit oder Lüge, weil dann wird seine Sperre halbiert.

Daniel Köllerer

Die Aussage dieses Zeugen sei später als unglaubwürdig eingestuft worden, aber seinen Deal habe der Zeuge erfüllt und im nächsten Jahr wieder auf dem Platz stehen können.

Das hat für mich einen faden Beigeschmack.

Daniel Köllerer

Der Zeuge sei übrigens wegen Doping gesperrt worden. Daniel geht davon aus, dass Doping im Tennis eine recht große Rolle spielt. Er vermute auch unter den ersten 100 der Weltrangliste circa sieben Spieler, die solche Substanzen nehmen. Es würden komischerweise immer nur die kleinen Fische gefangen, kritisiert Daniel.

In seinem Verfahren seien auch die Aussagen einiger Österreicher gegen ihn als unglaubwürdig eingestuft worden, weil sie gezeigt hätten, dass sie einen persönlichen Groll hegten. Zwei Aussagen aber seien hängengeblieben und hätten zu der lebenslangen Sperre und 100 000 Dollar Strafe geführt.

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Daniel Köllerer bei der Runde der Schande bei „Das große Promi-Büßen“ – Screenshot: ProSieben
Die Folgen können bei Joyn gestreamt werden

Tennisspieler Daniel Köllerer über sein Verfahren vor dem Internationalen Sportgerichtshof

Mit der Unterstützung seines Vaters habe er beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne versucht, das Urteil anzufechten. Mit heftigen Konsequenzen. So habe er ein Jahr lang seine gesamte Post nicht mehr öffnen dürfen. Alles musste ungeöffnet an das Gericht weitergeleitet werden. Natürlich musste er auch alle Konten offenlegen.

Niemals habe es einen Beweis gegen ihn gegeben, betont Daniel:

Es hat immer geheißen, dass ich mich mit nichts bereichert habe. Unterm Strich ist halt so, sie können mir bis heute, elf Jahre danach, nichts nachweisen.

Daniel Köllerer

Er sei davon ausgegangen, dass er freigesprochen werde:

Ich habe in Lausanne gesagt:

Entweder habe ich nichts gemacht, dann könnt ihr mich nicht verurteilen.

Oder ihr könnt mir nichts beweisen, dann könnt ihr mich auch nicht verurteilen.

Daniel Köllerer

Doch das Prinzip, in dubio pro reo (im Zweifel für den Angeklagten) gelte vor dem Sportgericht nicht, sagt Daniel. Ihm sei am Ende ein einziger Zeuge zum Verhängnis geworden. Dieser sei als glaubwürdiger als er selbst eingestuft worden.

Dabei kam Daniel sein Verhalten als Crazy Dani auf dem Platz in die Quere. Der andere Spieler habe während seiner Karriere wesentlich weniger Verstöße aufzuweisen gehabt und er sogar im Jahr zuvor den Fairness-Preis in seinem Land gewonnen.

Er sei schließlich wegen „höherer Wahrscheinlichkeit“ verurteilt worden, sagt Daniel. Im Sportgericht reiche nun einmal die höhere Glaubwürdigkeit des anderen. Die 100 000 Dollar Geldstrafe wurden erlassen, weil ihm eine Bereicherung nicht nachgewiesen wurde. Aber die lebenslange Sperre gilt.

Lesen Sie auch Teil 1 des Interviews:

Daniel Köllerer: Es wird bis an mein Lebensende wehtun

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aytosophia2

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andrejtitel

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