Ein Kommentar der Autorin Sigrid Schulz
„Promi Big Brother 2022“ ist langweilig wie nie zuvor. Das liegt in allererster Linie an den Bewohnern, an Auszügen zur falschen Zeit und nicht zuletzt am großen Bruder selbst. Der Versuch mit Knossi, dem selbsternannten König des Internets zu punkten, ging jetzt gehörig nach hinten los. Denn Knossi vermittelte den Bewohnern eine fatale Botschaft.
Ausgerechnet in der Jubiläumsstaffel gibt es so gut wie keine guten Nominierungen. Es wird sowieso nicht von allen nominiert. Aber da Big Brother nicht eingreift, wenn die Bewohner sich um eine echte Nominierung mit echter Begründung drücken, ist das wahrscheinlich auch besser so.
Und so müssen die Zuschauer*innen immer wieder die Jammerei ertragen: Bewohner, die behaupten, dass sie lieber sich selbst als einen anderen nominieren würden. Begründungen, die keine sind, wie zum Beispiel, diesen Kandidaten wählt niemand sonst, daher wird ihm nichts passieren.
Solche Versuche gab es in der Geschichte von Big Brother immer wieder mal. Vielleicht sollte sich Big-Brother-Chef Rainer Laux ein paar alte Staffeln anschauen, dann würde er sehen wie einfach der große Bruder solche Versuche früher sofort unterbunden hat.
„Promi Big Brother 2022“: Besserung wird versprochen und nicht gehalten
Das Problem ist den Machern durchaus bewusst. Schließlich gab es am Samstagabend sogar die vollmundige Ankündigung, dass diesmal die Nominierungen anders laufen würden.
So versprach Moderator Jochen Schropp sehr energisch:
Im Nominierungsduell will Big Brother heute Klartext hören. Das heißt: Ausreden oder Mitleidsnominierungen gibt es nicht!
Die Gewinner des Duells müssen da heute leider ran.
Jochen Schropp
Da kam bei so manchem Big-Brother-Fan Freude auf. Um so größer war die Enttäuschung. Denn die Ankündigung blieb eine reine Farce, um die Zuschauer am Abschalten zu hindern. Gegenüber den Bewohnern verlor Big Brother keine Silbe darüber, dass er Klartext hören will.
Und so waren die Nominierungen wieder einmal ohne Ende langweilig. Es ging sofort mit den üblichen Ausreden los. Eingreifen? Durch den großen Bruder? Völlige Fehlanzeige!
Und so nomierte zuerst Rainer Gottwald unter Stöhnen und Seufzen zunächst Doreen Steinert:
Weil ich sie so stark einschätze und eine der Mitfavoriten, dass ich davon ausgehe, dass sie durch meine Nominierung nicht vom Publikum abgewählt wird.
Rainer Gottwald
Er habe auch noch Katy Karrenbauer im Sinn gehabt, weil er davon ausgehe, dass Kati ebenfalls stark sei und vom Publikum ebenfalls nicht rausgevotet werde, so Rainer. Da traf es sich gut, dass Rainer noch eine zweite Stimme hatte.
Eine Katastrophe! Eine Bankrotterklärung! Eine solche Nominierung wäre früher niemals akzeptiert worden. Finde den Fehler, Big Brother!
Ich bin davon überzeugt, wäre Big Brother vor über zwei Jahrzehnten so gestartet, hätte das Format keinen weltweiten Siegeszug angetreten, sondern wäre nach der ersten Staffel für immer abgesetzt worden.
Am Samstag ging es jedenfalls genau so weiter. Jennifer Iglesias behauptete, dass sie am liebesten sich selbst wählen würde. Die Entscheidung dauerte gefühlt eine Ewigkeit. Dabei wurde fleißig gejammert und gestöhnt. Jennifers Begründung:
Ich muss die Mica nehmen. Ich muss halt ehrlich zu euch sein, mit der Hoffnung, dass sie niemand anderes nimmt.
Jennifer Iglesias
Die Verweigerung das Spiel wirklich zu spielen setzte sich fort. Jede Nominierung das gleiche langweilige Trauerspiel. Die Staffel scheint hoffnungslos verloren zu sein und wird wohl als die uninteressanteste Staffel aller Zeiten in die Geschichte eingehen.
Aber Moment, da war doch Unmut aufgekommen. Team Garage war genervt von Team Loft. Und jetzt wurden beide zusammen in die Garage gesteckt. Wird es jetzt doch noch einmal spannend werden?
Nein, wird es nicht. Denn am Samstagabend kam Knossi.
Knossi nimmt jede Hoffnung auf Spannung bei „Promi Big Brother 2022“
Denn Knossi durfte die frisch vereinten Bewohner kurz in der Garage besuchen und haute dann zum Abschied diese Killer-Worte raus:
Ich kann euch nur eins mit auf den Weg geben: Jeder von euch macht einen ganz tollen, sympathischen, extrem guten Eindruck. Also ihr müsst euch da keine Sorgen machen, ihr werdet alle sehr geliebt.
Knossi
Ich bin zutiefst davon überzeugt, damit war es das mit dieser Staffel. Nach dieser Ansage wird niemand jetzt in den letzten paar Tagen noch die Maske fallen lassen. Knossi hat dieser Staffel damit den endgültigen Todesstoß versetzt.
Zu dem Fehler, dass Big Brother bei den Nominierungen schon wieder nicht eingegriffen hat, kommt in diesem Jahr auch noch Pech. So entstand gerade Spannung zwischen Walentina Doronina und Catrin Heyne, da flogen beide raus. Genauso bei den Uneinigkeiten zwischen Micaela Schäfer und Tanja Tischewitsch. Prompt musste Tanja gehen.
Fazit: Wenn ich wählen könnte, dann würde in diesem Jahr niemand gewinnen.
„PromiBB 2022“ läuft täglich um 22.15 Uhr auf SAT.1 und auf Joyn. Im Anschluss folgt dann immer die „Late Night Show“ ebenfalls auf SAT.1.
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Kommentar zwecklos.
Einfach nur langweilig. Verweigere ab heute das zuschauen.
Brillanter Kommentar👏 der geschätzten Frau Sigrid, dem ich nichts hinzuzufügen habe – höchstens den passend zur diesjährigen „Promi Big Brother“–Staffel samt Late Night Show von mir abgeänderten Romantitel von Françoise Sagans Klassiker aus dem Jahr 1954:“Bonjour, l’ennui.“
Aber „tristesse“ – wie im Original – würde im Grunde auch passen, haben wir uns doch beste Unterhaltung erhofft und wurden stattdessen enttäuscht Zeugen, wie das „Big Brother“–Konzept zu Grabe getragen wurde.✝
Naja, die letzten vier Abende sitzen wir auch noch ab und gehen dann zur Tagesordnung über, winkt in einigen Wochen doch schon wieder das Dschungelcamp mit hoffentlich spannenderen Szenen beim Kakerlaken– und Kamel–P*nis–Gaumenschmaus.
Vielen Dank, werte Chrissie