Erschütternd: Fred Fussbroich wollte sterben

Der Tod von Fred Fussbroich hat viele Menschen getroffen, die Fred, Annemie und Frank Fussbroich jahrelang verfolgt hatten. „Die Fussbroichs“ hieß die Kultserie und erste Doku-Soap im WDR. Die Mitglieder der Familie Fussbroich sind die Urgesteine des Reality-TV im deutschen Fernsehen. Jetzt hat Frank über die letzten Stunden seines Vaters gesprochen.

Und demnach hat sich Fred nicht gegen den Abschied von dieser Welt gewehrt. Im Gegenteil:

Mein Vater wollte sterben.
Frank Fussbroich

So wird Frank von RTL zitiert.

Fred wurde 81 Jahre alt. Vor seinem Tod war er schwer krank, litt unter anderem an Diabetes Typ II und Nierenversagen.

Für Frank sei Fred nicht nur sein Vater, sondern auch sein bester Freund gewesen, so wird Frank weiter zitiert. Frank habe Fred mit diesen letzten Worten verabschiedet:

Bitte schlaf ein.
Frank Fussbroich

FredFussbroich8 — Screenshot: YouTube/Frank Fussbroich

Fred Fussbroich: Nierenversagen und verschlossene Venen

Vor einem Jahr berichtete Fred in einem Video seines Sohnes ausführlich über seine gesundheitlichen Beschwerden. So litt er unter Verstopfung von Beinvenen, weshalb er eine schwere Operation über sich ergehen lassen musste. Auch sein anderes Bein sei in Gefahr. Dabei sprach Fred über seine großen Ängste vor weiteren Verschlechterungen und der Gefahr, dass ihm Amputationen drohen könnten.

Doch das war nicht alles, mit dem Rücken hatte Fred ebenfalls Probleme. Schon in diesem Video klang an, dass Fred nicht bereit sein würde, endlos alle möglichen Eingriffe über sich ergehen zu lassen:

Dazu kam nun noch die Niereninsuffizient, also das Versagen der Nieren wird in fünf Stadien eingeteilt. In den letzten Stadien sind die Symptome einschneidend. Zu den Beschwerden hören:

Appetitlosigkeit
Übelkeit
Erbrechen
Müdigkeit
Juckreiz
Nerven- und Knochenschmerzen
Ödeme (zum Beispiel an den Beinen und im Gesicht)
Kopfschmerzen
Krampfanfälle (zum Beispiel Wadenkrämpfe)
Herzrythmusstörungen
Knochenschmerzen

Quellen: Netdoktor und Urology-Guide.

So wurde Fred Fussbroich und seine Familie entdeckt:

Die Regisseurin Ute Diehl hatte für ihren ersten Film über eine Kölner Arbeiterfamilie nach eigenen Angaben über Wochen in fast 200 Familien recherchiert. Als sie auf die Fussbroichs traf, sei ihr schnell klargewesen, dass sie die Familie gefunden habe, die perfekt in das Format passte. Fred habe eine ungemeine „Lebensklugheit“ besessen, wird Ute Diehl vom Kölner Stadtanzeiger zitiert.

Fred war damals Vorarbeiter in einer Kölner Kabelfabrik. Nach dem ersten Film 1979 starteten „Die Fussbroichs“ zehn Jahre später als Serie. Alle teilnehmenden Personen waren echt. Ein Drehbuch gab es nicht. Völliges Neuland für die damalige Zeit. Diehl erhielt 1992 dafür den Grimme-Preis.

Wer „Die Fussbroichs“ noch einmal oder zum ersten Mal sehen möchte, wird in der ARD-Mediathek fündig. Hier geht es zu der Folge „Die Herrenkommode“ von 1998.