Ein Kommentar der Autorin Sigrid Schulz
Schlagersängerin Michelle ist gefeuert, das verkündete ihr jetzt Ex-Manager Markus Krampe. Der Grund sei ihr neuer junger Freund Eric Philippi. Der ist mit seinen 26 Jahren ganze 25 Jahre jünger als Michelle. Laut Markus ist Eric in Michelle keineswegs „schockverliebt“, wie der Titel von Erics bekanntestem Song. Und dann wollen beide auch noch ein Duett singen. Markus zog jetzt die Reißleine. Aber ist das nicht ein heftiger Eingriff in Michelles Privatsphäre und in ihre künstlerische Freiheit?
Mir ist Markus eigentlich sehr sympathisch, weil er bei Michael Wendler sofort die Reißleine gezogen hat, als der zuerst Coronaleugner wurde, um dann über Jahre täglich sogar rechtsradikale Äußerungen zu reposten und auch selbst zu tätigen.
Und auch bei Michelle scheint Markus doch recht zu haben. Natürlich profitiert Eric von Michelles Bekanntheit und wird durch die Beziehung zum ersten Mal einem wirklich großen Publikum bekannt.
Ist Michelles Neuer suspekt? Fame abgreifen, Duett singen, Songs schreiben?
Die Argumente von Markus in der BILD sollen hier einmal kurz zusammengefasst werden. Natürlich gibt es keinen Beweis dafür, dass Markus sich gegenüber BILD auch wirklich genauso geäußert hat. Darauf muss an dieser Stelle leider hingewiesen werden.
Jedenfalls zitiert die BILD Markus so:
Sie ist vor Liebe blind und ihm komplett verfallen. Deshalb lässt sie ihn in allen Dingen mitreden, auch in beruflichen. Nur sind das Dinge, von denen Eric keine Ahnung hat. Ich konnte mit Michelle kein berufliches Gespräch mehr führen, ohne dass er nicht dabei war.
Markus Krampe
Doch das soll bei Weitem nicht alles gewesen sein:
Michelle bestand darauf, dass Eric für sie auf ihrer neuen CD Songs schreibt und sie ein Liebesduett mit ihm aufnimmt. Das wollten aber weder ich noch die Plattenfirma. Weil Erics Songs einfach zu schwach waren und wir kein neues Schlager-Duo wollten. Michelle teilte mir dann mit, dass sie unter diesen Umständen den Plattenvertrag auflösen wolle. Sie wolle lieber mit Eric arbeiten.
Markus Krampe
Die Argumente von Markus klingen doch auf der einen Seite völlig verständlich. Ich finde, es gibt aber auch eine andere Betrachtungsweise.
Ist Michelle ein Beispiel für fehlende Gleichberechtigung und den Ausverkauf der Kunst?
Bei den Promis gibt es viele sehr alte Männer, teilweise sogar Greise, die mit jungen Frauen liiert sind. Ist es denkbar, dass zum Beispiel das Management von Peter Maffay oder H.P. Baxxter aus so einem Grund kündigt? Aber gut, bei diesen Beispielen gibt es auch keine künstlerische Zusammenarbeit der Paare.
Während Michelles Beziehung zu Matthias Reim war der Altersunterschied jedenfalls kein Thema. Obwohl Matthias immerhin 15 Jahre älter war als Michelle. Ich könnte wetten, dass es umgekehrt auf jeden Fall ein Thema gewesen wäre.
RTL weist in seinem Morgenmagazin „Punkt 8“ darauf hin, dass Markus selbst erst vor drei Wochen einen Interview-Termin mit dem Paar vor den Kameras des Senders nicht nur eingefädelt hat, sondern auch selbst mit vor Ort war. Das Paar habe „sehr verliebt“ gewirkt, so RTL. Da war für Markus scheinbar die Welt noch in Ordnung. RTL fragt, ob nicht noch etwas anderes hinter der Trennung steckt.
Für mich ist aber der wichtigste Punkt: Kunst ist ohne künstlerische Freiheit nicht möglich!
Es ist doch das Natürlichste von der Welt, wenn zwei Künstler, die liiert sind, sich kreativ miteinander ausleben. Und dass sie das tun, auch wenn die Außenwelt sie in eine andere Schiene drücken will, das müsste doch spätestens seit John Lennon und Yoko Ono klar sein. Ja, die Beatles waren toll. Aber so ein Song für die Ewigkeit wie Johns Solo-Werk „Imagine“ ist eben genau durch den Input von Yoko entstanden.
Und dann wundern sich die Menschen, dass in der Musik nichts Neues kommt. Dass nur noch die alten Songs gecovert werden. Die jungen Leute werden das gar nicht mehr kennen: Diese Aufregung, wenn ein ganz neuer Musikstil geboren wird. Dieses unbeschreibliche Gefühl, neue Töne zum ersten Mal zu hören. Genau das ist in diesem Jahrtausend plötzlich abgerissen.
Das liegt daran, dass Musik heute nur noch ein Geschäft ist. Ein verlogenes Geschäft mit gefakten Chartplatzierungen. Sieger ist, wer die meisten Follower zum Streamen seiner Ergüsse in Dauerschleife aktivieren kann. Was gigantische Umweltschäden verursacht, weil der ganze Betrug auch noch sinnlos riesige Mengen an Energie verbraucht. Heute weiß niemand, welchen Künstler die Menschen aktuell wirklich am Liebsten hören. Oder hören würden, weil sie ja gar nicht von ihm erfahren.
Und deshalb hat echte Kunst in der Musik heute keinerlei Chancen mehr. Das ist extrem schade! Michelle und Eric sind ein trauriges Beispiel für das hemmungslose Unterbinden jeglicher künstlerischer Freiheit.
Der RTL-Beitrag mit Michelle, Eric und Markus kann bei RTL+ gestreamt werden.
Der Rechtsanwalt von Michelle und Eric soll übrigens die Vorwürfe von Markus als unwahr zurückgewiesen haben.
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