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Tierversuche: Hoffnung auf weniger Leid? Chance durch Verzögerung bei EU

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Foto: PETA Deutschland e.V.

Die Verzögerung der REACH-Reform bietet Hoffnung auf weniger Tierversuche

„Ärzte gegen Tierversuche“ geben bekannt: Die EU will die EU-Chemikalienverordnung REACH reformieren, wobei zu erwarten ist, dass dies mit einer starken Erhöhung der Tierversuchszahlen einhergeht.

Nun wurde bekanntgegeben, dass sich die Reform verzögern wird. Dies bietet die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und das Leid vieler Tiere vielleicht doch noch zu verhindern.

Am 18. Oktober 2022 hat die Europäische Kommission ihr Arbeitspaket für das Jahr 2023 veröffentlicht. Darin enthalten ist u.a. der Plan, die EU-Chemikalienverordnung REACH zu reformieren. REACH steht für „Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“, also Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien.

Dazu sagt Dr. Tamara Zietek, Wissenschaftskoordinatorin des Vereins Ärzte gegen Tierversuche:

„Im Rahmen der angestrebten Veränderungen ist leider davon auszugehen, dass sich die Zahl der Tierversuche, die für Chemikalien-bezogene Sicherheitstestungen durchgeführt werden, stark erhöhen wird.“

Dr. Tamara Zietek, Ärzte gegen Tierversuche
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Foto: Ärzte gegen Tierversuche

Tierversuche: Mühselige Überzeugungsarbeit

Der Verein sowie andere internationale Tierrechtsorganisationen setzen sich mit Unterstützung mehrerer EU-Parlamentarier dafür ein, dies zu verhindern. Leider war die mühselige Überzeugungsarbeit bei der Europäischen Kommission und der zuständigen EU-Chemikalienbehörde ECHA jedoch bislang nicht von Erfolg gekrönt. 

Ursprünglich war geplant, die Gesetzesvorlage mit den angestrebten Reformen Ende 2022 oder Anfang 2023 zu präsentieren. Nun wurde bekanntgegeben, dass die Gesetzesvorlage jedoch erst Ende 2023 vorgestellt werden soll.

Dr. Zietek sagt:

„Dies ist insofern eine gute Nachricht, dass es unwahrscheinlich ist, dass das Gesetz dann in der aktuellen Legislaturperiode überhaupt noch verabschiedet wird.

Dr. Tamara Zietek, Ärzte gegen Tierversuche

Die Neuwahlen des EU-Parlaments stehen bereits im Jahr 2024 an.

„Das verschafft uns und unseren internationalen Partnerorganisationen mehr Zeit, um auf die Kommission und die Chemikalienbehörde ECHA Einfluss zu nehmen und entsprechende Änderungen zu verhindern, die mit einer Erhöhung der Tierzahlen einhergehen. Zudem besteht die Hoffnung, dass das neu gewählte Parlament zugänglicher ist für unsere Forderungen, eine Zunahme der Tierversuche zu verhindern.“

Dr. Tamara Zietek, Ärzte gegen Tierversuche
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v. li.: Zoe Mayer, Laura Kraft, Corina Gericke, Cristeta Brause, Torsten Schmidt – Foto: Ärzte gegen Tierversuche, Tasso, Bund gegen Missbrauch der Tiere

Moderne Technologien statt Tierversuche

Ärzte gegen Tierversuche und Partner fordern von der EU-Kommission, dass für die Sicherheitstestung von Chemikalien anstelle von mehr Tierversuchen ausschließlich moderne tierversuchsfreie Technologien eingesetzt werden.

„Etliche tierversuchsfreie Methoden sind erwiesenermaßen großartig geeignet, um die Sicherheit von Chemikalien zu testen, ohne dabei ein Risiko für die menschliche Sicherheit einzugehen.

Auch die kürzlich sehr erfolgreich abgeschlossene Europäische Bürgerinitiative zeigt mit 1.4 Millionen Unterschriften, dass die EU-Bürger einen Umstieg auf tierversuchsfeie Forschung wünschen. Das Parlament und die Kommission sollten alles daransetzen, dieser Forderung nachzukommen.“

Dr. Tamara Zietek, Ärzte gegen Tierversuche


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Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Goethestraße 6-8, 51143 Köln, Tel. 02203-20222-0, Fax 02203-20222-99
info@aerzte-gegen-tierversuche.de, www.aerzte-gegen-tierversuche.de

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.

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