„Stars in der Manege“ bei Circus Krone: Wird Tierleid von Promis unterstützt?

Bei „Stars in der Manege“ 2024: Jörg Pilawa, Henning Baum, Paul Janke, Susan Sideropoulos, Alexander Klaws, Luke Mockridge, Rebecca Mir und Massimo Sinató

PETAs Appell an die Promis von „Stars in der Manege“:

Stars in der Tierqual-Manege: Sat.1 lässt die TV-Sendung „Stars in der Manege“ wieder aufleben. Die Aufzeichnungen mit insgesamt 32 prominenten Teilnehmenden finden am 8., 9., 15. und 16. Dezember im Münchner Circus Krone statt. PETA kritisiert scharf, dass für die Veranstaltung weiterhin der für die Tierausbeutung bekannte Circus Krone ausgewählt wurde.

Zwar bleiben zumindest den Wildtieren des Zirkusunternehmens Auftritte erspart. Dennoch bleibt die überholten Tradition des Wildtierzirkus und das damit einhergehende Tierleid untrennbar mit dem Unternehmen Krone verbunden. Außerdem sollten PETAs Ansicht nach auch domestizierte Tiere wie Pferde oder Hunde nicht als unfreiwillige Entertainer zu Auftritten gezwungen werden. In einem Schreiben hat die Tierrechtsorganisation die Prominenten auf die erheblichen Tierschutz-Missstände aufmerksam gemacht und an sie appelliert, ihre Teilnahme an der Veranstaltung abzusagen.

Peta 2011 05 18 Kaefig Krone Goeppingen 01 c PETA D — Foto: PETA Deutschland e.V.

„Es ist enttäuschend, dass für die Neuauflage der Sendung ausgerechnet weiterhin ein dermaßen unzeitgemäßes Setting wie ein notorischer Tierqualzirkus gewählt wurde – einen echten Neustart hätte es in einem zukunftsweisenden, tierfreien Zirkus geben können“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche.

„Auch wenn überwiegend artistische Darbietungen für die Sendung geplant sind, steht der Circus Krone wie kein anderer für den Tiermissbrauch in der Zirkusbranche. Wir hoffen daher, dass die Prominenten ein Zeichen für den Tierschutz setzen und ihre Teilnahme überdenken.“

Die ehemalige ARD-Zirkus-Gala „Stars in der Manege“ wurde erstmals 1962 im Circus Krone aufgezeichnet. Dabei traten Prominente unter anderem mit den Tieren des Zirkusunternehmens auf. PETAs jahrelanger Protest sowie in dem Münchner Zirkus aufgenommenes Videomaterial, das tierquälerische Haltungsbedingungen dokumentierte, bewirkten bei den Veranstaltenden ein Umdenken: 2008 verzichteten diese darauf, exotische Tiere einzusetzen. Die daraufhin einsetzende Tierschutzdebatte sowie sinkende Quoten läuteten das Ende der Fernsehshow ein, die 2009 eingestellt wurde.

Gravierendes Tierleid bei Circus Krone

Schwere Tierquälereien sind bei Circus Krone vielfach dokumentiert. Auf PETA.de/Circus-Krone veröffentlichte Verfehlungen des Zirkus zeigen Verhaltensstörungen der Elefanten, einiger Pferde sowie der Löwen. Zudem geben sie einen Einblick in den gewaltvollen Umgang mit vielen Tieren. Ein im November 2022 von Augenzeugen aufgenommenes Video zeigt, wie beim Gastspiel in Coburg ein Zirkusmitarbeiter eines der Pferde mit einem Strick im Kopfbereich schlägt. In einem Video von 2019 ist zu sehen, wie zwei Löwinnen und ein Tiger während des „Trainings“ von Krone-Dompteur Martin Lacey mit Peitsche und Stock geschlagen werden. Hinzu kommen die katastrophalen Haltungsbedingungen bei Circus Krone: In der Regel sind die Löwen und Tiger in einem kleinen Hinterhof des Münchner Winterquartiers untergebracht. Auch während der Tournee sind die Tiere meist auf engstem Raum eingesperrt. Auch Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten in der Tierhaltung bei Circus Krone wiederholt gravierende Missstände fest.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Circus-Krone
PETA.de/Themen/Circus-Krone-Chronik
PETA.de/Aktiv/Tierverbot-Zirkus-Petition
PETA.de/Themen/Domestizierte-Tiere-Zirkus