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Rita Süssmuth ruft zu überparteilicher Zusammenarbeit auf: „Stecken tief im Sumpf“

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Rita Süssmuth - Foto: Sigrid Schulz

Professorin Dr. Rita Süssmuth hat am Wochenende eine eindringliche Rede gehalten. Dabei ging es um Gleichberechtigung, Demokratie, Gerechtigkeit und Religion. Besonders interessant ist aktuell ihr flammender Appell für eine Zusammenarbeit der demokratischen Parteien. Schließlich war die Demokratie in Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg noch nie so bedroht wie aktuell.

Anlass für die Rede der Alt-Bundestagspräsidentin war eine Feier zu 75 Jahre Frauen Union. Seit einem dreiviertel Jahrhundert kämpfen die CDU-Frauen für gleiche Rechte.

Doch aktuell ist der Stand nicht besonders gut, betont Süssmuth:

„Wir haben jetzt einen schlechten Platz in Europa in der Gleichstellung, weil wir nicht weiterkommen. Aber Stagnieren, das ist wirklich das Allerletzte, was ich Menschen wünsche. Ich möchte Menschen, die bis zu ihrem letzten Atemzug Hoffnung haben.“

Rita Süssmuth
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Professorin Süssmuth bei der Feier der Frauen Union des Rheinisch-Bergischen Kreises Foto: Sigrid Schulz

Rita Süssmuth: Wir meinen, wir wären die Götter selbst

Vor Süssmuth hatte schon die NRW-Landesministerin Ina Scharrenbach (Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung) in ihrer Rede die aktuelle große Gefahr für die Demokratie betont:

„Demokratie lebt von denen, die die Demokratie verteidigen.“

Ina Scharrenbach

Süssmuth sieht vor allem eine wichtige Möglichkeit die Demokratie zu schützen:

„Arbeitet bitte zusammen. Und auch mal parteiübergreifend. Wir sind ja demokratische Parteien, wo wir wirklich nicht sagen müssen, da arbeiten wir nicht mit zusammen. Dann können wir aufhören, alle miteinander.“

Rita Süssmuth

Bedrohung der Demokratie, Klimawandel, Süssmuth hat da eine knallharte Meinung:

„Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Denn wir stecken tief im Sumpf. Da haben wir uns selbst reingebracht. Weil wir manchmal meinen, wir wären die Götter selbst. Wir brauchen Gott nicht mehr, das können wir alles alleine. Gott sei Dank lernen wir im Augenblick aus den Tatsachen, aus den Tatsachen der Natur, dass wir nicht die Mächtigsten sind.“

Rita Süssmuth

Auch die Lage vor Ort macht der Professorin Sorge:

„Wenn ich heute sehe, wie sieht es in unseren Kommunen aus, dann kriege ich das Frösteln, weil ich sage, wenn da niemand mehr ist, dann passiert dort auch nichts.“

Rita Süssmuth

Aber sie erlebe auch immer wieder das Gegenteil:

„Aber wenn ich erlebe, was in diesen kleinen Einheiten alles passiert, was die Frauen da still und ohne großen Lärm da fortbewegen, auch mit Männern, dann muss ich Ihnen sagen: Wir können, wenn wir wollen. Und wir wollen. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.“

Rita Süssmuth
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Professorin Süssmuth – Foto: Sigrid Schulz

Rita Süssmuth will die Spaltung der Gesellschaft verhindern

Zusammenhalt der Gesellschaft ist für Süssmuth ein weiteres wichtiges Thema:

„Ich möchte nicht, dass diese Gesellschaft sich teilt, so wie ich es in Frankreich erlebe, in die Wohlhabenden, die Gebildeten und den Rest. Und glauben Sie mir, mich interessiert der sogenannte Rest im Augenblick sehr viel mehr. Wie kann man von Menschenrechten sprechen, wenn das die Übriggebliebenen sind?“

Rita Süssmuth

Ausgrenzung hat die Alt-Bundestagspräsidentin selbst erlebt als sie von einer Klosterschule auf eine normale Schule wechselte. So habe sie zu dem Zeitpunkt noch nie auch nur eine Stunde Sportunterricht gehabt. Doch eine Lehrerin habe sie gestützt und ihr Mut gemacht: „Spring, Rita!“

Und sie war gesprungen, wie ihr weiterer Lebensweg beweist. Auch in der CDU habe sie sich nicht beirren lassen:

„Eins sage ich Ihnen: Wer meinte, mit mir leichte Hand zu haben, der hat sich getäuscht. Aber es hat sich gelohnt. Ich habe zwar die Partei nicht hinter mich gebracht, auch wenn ich in der Partei auch Förderer hatte, aber die Menschen habe ich hinter mich gebracht. Denken Sie daran, ob als Bundestagsabgeordnete, Landtag, Kreistag, Kommune, bringen Sie die Menschen hinter sich!“

Rita Süssmuth

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