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Endlich! Dieter Wedel wegen Vergewaltigung angeklagt

Gegen Dieter Wedel wurde endlos lange ermittelt. Für Schauspielerin Jany Tempel, eines seiner mutmaßlichen Opfer, eine unerträgliche Quälerei. Das Ermittlungsverfahren kam durch einen Artikel in der ZEIT am 4. Januar 2018 in Gang. Jany Tempel hatte das Interview gegeben, in der irrigen Ansicht, dass die Tat bereits verjährt gewesen sei. Tempel hatte gar kein Gerichtsverfahren angestrebt. Nach dem Einschalten der Staatsanwaltschaft musste sich die Regisseurin und einstige Tatort-Kommissarin Verhören unterziehen und wurde über drei Jahre zum Schweigen verdammt.

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Foto: Instagram /metoogermany Jany Tempel

Staatsanwaltschaft veröffentlicht Vergewaltigungsvorwurf gegen Dieter Wedel

Die Staatsanwaltschaft geht aktuell von einem Tatverdacht aus, der vor Gericht bewiesen werden muss. Nach den aktuellen Erkenntnissen war Jany Tempel 1996 in einem Münchner Luxushotel zu einem Vorstellungsgespräch bei Wedel geladen. Dort soll Wedel sein mutmaßliches Opfer lediglich mit einem Bademantel bekleidet empfangen haben.

Zunächst soll eine erotische Szene von beiden gelesen worden sein, dann soll Wedel sein mutmaßliches Opfer auf das Hotelzimmer-Bett geschleudert und sich an ihr vergangen haben. Sollte sich diese Fassung bestätigen, würde eine Vergewaltigung vorliegen, so die Staatsanwaltschaft.

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Foto: Instagram / Jany Tempel

Im Zuge der durch Harvey Weinstein ausgelösten #MeToo-Debatte hatte sich ausgerechnet Dieter Wedel zu Wort gemeldet und über eine gut überstandene eigene Belästigung durch homosexuelle Regisseure berichtet. Das hatte mehrere Schauspielerinnen dazu gebracht, ihr Schweigen über Wedel zu brechen. Darunter auch Corinna Harfouch:

Viele haben gewusst, dass Dieter Wedel Schauspielerinnen schlecht behandelt und demütigt. Das war ein von allen gestütztes System.

Corinna Harfouch

Staatsanwaltschaft nimmt Stellung zu der langen Ermittlungsdauer im Fall Dieter Wedel

Die extrem lange Dauer der Ermittlungen erklärt die „Staatsanwaltschaft München I“ so:

Die erhebliche Dauer der Ermittlungen liegt vor allem darin, dass der Sach-
verhalt bereits lange zurückliegt. Zahlreiche Zeugen, die zwar nicht das un-
mittelbare Tatgeschehen wahrgenommen haben, aber doch Wahrnehmun-
gen gemacht haben konnten, die für die Beurteilung des Sachverhalts unter Umständen relevant sind, mussten erst aufgespürt und zum Teil über die internationale Rechtshilfe im Ausland befragt werden.

Staatsanwaltschaft München I
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Foto: Instagram / Jorinde Wiese

Es habe zahlreiche Erkenntnisse gegeben, die weitere Ermittlungsschritte nach sich gezogen hätten, so die Staatsanwaltschaft.

Dies gilt insbesondere für die Aussagen zweier Zeuginnen sowie die detaillierte Einlassung des Beschuldigten im Dezember 2019 und das anschließend von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebene aussagepsychologische Gutachten einer international anerkannten Fachpsychologin für Rechtspsychologie, welches im November 2020 fertiggestellt wurde.

Staatsanwaltschaft München I

Die 20-seitige Anklage führe über 20 Zeuginnen und Zeugen, die sachverständige Gutachterin sowie einige Urkunden und Augenscheinsobjekte, wie Kalender, als Beweismittel an.

Dieter Wedel hat die Vorwürfe bis jetzt bestritten.

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