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Sind wir nicht alle ein bisschen Jens Büchner?

Jens Büchner hatte es zu seinen Lebzeiten auf sich genommen für uns alle der ewige Verlierer zu sein. Wir konnten uns stark fühlen, während er immer und immer wieder gescheitert ist, alles verloren hatte und immer wieder alles schiefging. Immer und immer wieder musste oder wollte Jens von vorne anfangen. Das alles geschah vor der feixenden Öffentlichkeit und das hat uns das Gefühl gegeben, dass wir besser sind als er, dass wir mehr geschafft haben.

Und genau das machte den Jens zu so etwas Besonderem, zu diesem seltsamen Wesen, zu diesem außergewöhnlichen Menschen, der ein bisschen, so verrückt sich das auch anhört, fast wie Jesus, der die Sünden der Welt auf sich genommen haben soll, so hatte es Jens übernommen, alle Pannen dieser Welt durchzustehen und alle denkbaren Fehler zu begehen und immer wieder zu scheitern, damit wir alle ein bisschen leichteres Leben haben und uns bei allem persönlichen Elend immer noch besser als Jens Büchner fühlen können.

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Foto: Instagram/Jens Büchner

Jens Büchner: Häme noch während er mit dem Tod rang

Auch wenn Jens Büchner sich das nicht bewusst ausgesucht hat und uns wahrscheinlich allen den Vogel gezeigt hätte, wenn er gewusst hätte, dass es Menschen gibt, die davon profitierten, dass er immer und immer wieder scheiterte. Es war kein Spaß für Jens gewesen, als er wenige Wochen vor seinem Tod die Faneteria schließen musste, das war bei „Goodbye Deutschland“ auf VOX deutlich zu sehen, als die Szene ausgestrahlt wurde.

Natürlich wurde auch bei dieser Gelegenheit nicht mit hämischen Bemerkungen im Netz gespart. Das war doch schon wieder etwas, das der Jenser nicht zu Ende gebracht hatte. Was wäre von ihm auch anderes zu erwarten gewesen? Nichts! Haha, der Loser! Selbst als Jens seine letzten Tage im Krankenhaus verbrachte und mit dem Tod rang, da wurde im Netz noch behauptet, dass das alles nur Theater sei und Jens nur zu faul zum arbeiten.

Jens Büchner: Witwe Danni Büchner springt ein

Zum Glück für all die vielen Menschen, die so Entlastung finden, hat die Witwe Danni Büchner die Rolle des Prügelknaben von Jens nahtlos übernommen. Jetzt ist Danni falsch, faul, dick, eine schlechte Mutter, unehrlich und hat, genau wie es damals oft genug über Jens gesagt wurde, im Fernsehen nichts verloren.

Danni Büchner wird wohl weiterhin im Fernsehen stattfinden. Und das ist gut so. Denn offensichtlich brauchen wir in einer Welt, in der alle immer perfekter und fehlerloser erscheinen, ein paar normale Figuren, mit Ecken und Kanten. Das entlastet alle, die mit dem Druck sonst nicht so gut klargekommen würden.

Dennoch, das Original wäre besser gewesen und es tut weh, dass Jens, der so sehr den Applaus der Öffentlichkeit suchte, niemals den riesigen Zuspruch im Leben erfahren hatte, mit dem er nach seinem Tod bedacht worden war.

Auf TVNOW ist der Rückblick auf das Leben von Jens aus der Sicht seiner zwei ältesten Töchter zu sehen: „Jens Büchner – Auf den Spuren eines Auswanderers“. Ein Teil der über 3,5 Stunden dauernden Doku war am Montagabend bei VOX zu sehen.

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