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Neue Beweise: Schwerstes Affenleid in Deutschland in der Hirnforschung aufgedeckt

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Foto: PETA Deutschland e.V.

„Ärzte gegen Tierversuche“ über den Bericht in der ZDF-Sendung „Frontal“

Affen in der Hirnforschung wird unvorstellbares Leid angetan. Das offenbart ein am Dienstag in der ZDF-Sendung „Frontal“ ausgestrahlter Beitrag. Die Bilder aus einem Sektionsbericht zeigen Kopfverletzungen wie Bohrlöcher im Schädelknochen und Stichverletzungen im Gehirn solcher Tiere. Dem Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) liegt diese interne, ausführliche Dokumentation vor. Die amtlichen Veterinärpathologen bezeichnen das Leid als extrem hoch. Die Sektion der Tiere erfolgte bereits 2009, ÄgT erlangte aber erst kürzlich Kenntnis von dem erschütternden Bericht. Der Verein kritisiert, dass alle zuständigen Behörden diese gravierenden Missstände kennen, die Affenqual aber weitergeht.

Laut der ZDF-Sendung „Frontal“ vom 25.10.2022 sollten Veterinärpathologen 2009 tote Affen aus dem Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik (MPI) untersuchen. Der dem Ärzteverein vorliegende Sektionsbericht dokumentiert schwerstes Leid, das Affen in der Hirnforschung zugefügt worden ist. Die amtlichen Untersucher haben unter anderem Bohrlöcher im Schädelknochen, Stichverletzungen im Gehirn, Entzündung der Gehirn- und Rückenmarkshäute und eine Schädelfraktur festgestellt.

Einen der untersuchten Affen wollten die Experimentatoren „in eine mehrmonatige Urlaubs- und Regenerationsphase“ schicken. Die Sektion ergab als Todesursache „chronisch schweres Schädel-Hirntrauma, neurogener Schock mit Minderdurchblutung des Gehirns unter anzunehmenden schwersten Schmerzen“, so das Ergebnis der untersuchenden Veterinärpathologen.

Aus einem Schriftwechsel geht hervor, dass „die Operation dem normalen Vorgehen am Institut“ entsprach und „Der Operateur einer der kompetentesten für Neuroimplantate im MPI“ war. Informationen zufolge soll dieser weder Arzt, noch Tierarzt gewesen sein.

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Screenshot: YouTube/frontal

Unvorstellbar grausame Tierversuche an Affen

Die Veterinärpathologen schließen aus ihren Befunden, dass allen Tieren der Versuchsreihe ähnlich schwere Schäden zugefügt wurden. Ihrer Beurteilung nach waren die „Belastungen für das Tier extrem hoch“ und „die gesetzten Verletzungen und ihre Folgen mit dem Weiterleben in Wohlbefinden nicht mehr vereinbar.“

Hintergrund ist, dass die untersuchende Einrichtung (der Redaktion bekannt) insgesamt sechs Rhesusaffen aus Versuchen mit Neuroimplantaten des MPI Tübingen erhielt, um die Todesursache und Schwere der Kopfverletzungen festzustellen. Dabei wurden drei Affen ohne Kopf angeliefert, einer mit Kopf, der jedoch nicht im Versuch verwendet worden war und zwei mit Kopf und Kopfverletzungen, auf die sich die Sektionsergebnisse beziehen. Darüber, warum drei Affen ohne Kopf an die untersuchende Einrichtung verbracht wurden und damit die Schwere der Kopfverletzung nicht mehr festgestellt werden konnte, kann nur spekuliert werden, so Ärzte gegen Tierversuche.

„Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), das Veterinäramt Tübingen und das Regierungspräsidium Tübingen hatten bereits zwischen 2009 und 2010 detailliert Kenntnis von den Sektionsergebnissen und hätten diesen nicht nur lebensverachtenden, sondern auch gesetzeswidrigen Torturen Einhalt gebieten können und müssen“, kritisiert Dipl.-Biol. Silke Strittmatter von Ärzte gegen Tierversuche. Offenbar sei die Angelegenheit jedoch unter den Teppich gekehrt worden. Auch die Staatsanwaltschaft Tübingen war informiert, stellte jedoch 2012 eine Strafanzeige der untersuchenden Einrichtung mit lapidarer Begründung ein. Ergebnisse aus rückblickenden Bewertungen des Regierungspräsidiums Tübingen von Hirnversuchen an Affen bestätigen das schwere Leid, dennoch genehmigt die Behörde solche Versuche weiterhin an drei Tübinger Instituten.

Das Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik in Tübingen hat 2017 die Primatenhirnforschung eingestellt. „Das hat jedoch nichts mit den erschütternden Sektionsergebnissen zu tun, sondern erfolgte aufgrund des öffentlichen Drucks, der sich aus 2014 veröffentlichten verdeckten Filmaufnahmen und der seit 2009 von Ärzte gegen Tierversuche geführten Kampagne gegen die Affenqual in Tübingen ergab“, erläutert Strittmatter. Zudem würde dies keineswegs ein Ende der Affenqual bedeuten. Vielmehr werden an anderen Tübinger Instituten sowie einigen anderen in Deutschland weiterhin gleichartige Versuche durchgeführt, so in Bremen, Magdeburg, Göttingen und Frankfurt/M.

Affen: Schwerstes Tierleid durch grobes Vergehen der Entscheidungsträger

Der Ärzteverein, dem die brisanten Bilder und Schriftstücke jetzt erst zur Kenntnis gelangt sind und der sie durch das Fernsehen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, bezeichnet es als grobes Vergehen der zuständigen Entscheidungsträger, dass sie derart schwerstes Tierleid, das unvereinbar mit dem Tierschutzgesetz ist, nicht sofort bei Bekanntwerden unterbunden und rechtliche Schritte gegen die Experimentatoren eingeleitet haben.

Er ist davon überzeugt, dass das hier dokumentierte Leid die gängige Praxis in der Affenhirnforschung in Deutschland darstellt und keinesfalls nur einen Einzelfall. In einer Online-Petition sammelt ÄgT Unterschriften und fordert zudem die zuständigen Stellen auf, die Affenhirnforschung sofort zu beenden und die Öffentlichkeit über den Vorgang umfassend aufzuklären.

Weitere Information:

Kampagne „Die Realität hinter der Affenhirnforschung“ >>

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Ärzte gegen Tierversuche e.V., Goethestraße 6-8, 51143 Köln, Tel. 02203-20222-0, Fax 02203-20222-99
info@aerzte-gegen-tierversuche.de, www.aerzte-gegen-tierversuche.de

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.

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