TERRE DES FEMMES: Die Rechte von Frauen müssen auch an allen anderen Tagen im Fokus stehen – bis geschlechtsspezifische Gewalt und Diskriminierung beendet sind
Die Frauenrechtsorganisation gibt Folgendes bekannt:
Auch am „Internationalen Frauentag“ 2023 muss wieder gemahnt werden. TERRE DES FEMMES-Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle sagt zum Weltfrauentag am 8. März:
„Am internationalen Frauentag werden viele Schlaglichter auf Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit gerichtet, er ist daher ein wichtiges Datum – doch auch an allen anderen Tagen müssen die Rechte von Mädchen und Frauen im Fokus stehen!“
Christa Stolle, Terre des Femmes
Vorige Woche gaben Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze, ihre Eckpunkte für eine feministische Außen- und Entwicklungspolitik bekannt. Ein wichtiger und guter Schritt – „Terre des Femmes“ (TDF) wird weiterverfolgen, welche Maßnahmen künftig umgesetzt werden. Zum Beispiel in Bezug auf die Unterstützung der iranischen feministischen Revolution und der entrechteten Frauen in Afghanistan, und besonders auf die Aufklärung und Bestrafung von sexualisierter Gewalt in bewaffneten Konflikten. Solche Beschlüsse sind unerlässlich für eine bessere Zukunft für alle Menschen, sollten allerdings nicht nur auf dem Papier stehen.
In der gleichen Woche veröffentlichte die Weltbank die Ergebnisse einer Studie zu Gleichberechtigung in 190 Volkswirtschaften. Weltweit haben demnach fast 2,4 Milliarden Frauen im erwerbsfähigen Alter noch immer nicht dieselben Rechte wie Männer: Im Schnitt genießen sie in den untersuchten Ländern nur 77 Prozent der gesetzlichen Rechte, die Männer haben. (Tagesschau vom 2.3.23)

Frauentag 2023: Ziel weit entfernt
Christa Stolle betont:
„TERRE DES FEMMES arbeitet seit 42 Jahren dafür, dass alle Mädchen und Frauen gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei von Gewalt leben können. Im Jahr 2023 erscheint dieses Ziel wieder sehr weit entfernt. In Schulen in Iran werden Mädchen mit Gas vergiftet, mutmaßlich um die protestierende Bevölkerung einzuschüchtern und Mädchen von Bildung auszuschließen. Das Regime foltert, vergewaltigt und ermordet lieber die Jugend, als Frauen ein Leben in Freiheit zuzugestehen.“
Christa Stolle, Terre des Femmes
In Afghanistan wurden Mädchen und Frauen schon vor Monaten von Schulen und Unis ausgeschlossen, die Hälfte der Bevölkerung darf weder lernen noch arbeiten.
„Die Taliban lassen lieber die Menschen verhungern, als dass sie Frauen ihre Menschenrechte zugestehen.
Christa Stolle
Wir als Teil der Weltöffentlichkeit dürfen bei dieser unfassbaren Ungerechtigkeit gegen Mädchen und Frauen nicht zusehen. Die deutschen PolitikerInnen müssen mehr tun, um Mädchen und Frauen die ungehinderte, gleichberechtigte Teilhabe am Leben zu ermöglichen.“

Frauentag 2023: Zu den deutschen Problemen gehören Gewalt, Verkaufte Frauenkörper und Abtreibungsverbot
Auch hierzulande muss noch viel getan werden, etwa beim Thema häusliche Gewalt: In Deutschland versucht im Schnitt jeden Tag ein Mann, eine Frau umzubringen, jeden dritten Tag gelingt es. Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle:
„Allein die Tatsache, dass dieser Satz seit Jahren wahr ist, zeigt: Auch in Deutschland hat die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu wenig Priorität, und Frauenverachtung und männliche Besitzansprüche sitzen noch immer tief in unserer Gesellschaft. Behörden, bei denen Frauen Hilfe suchen und ihre Rechte einfordern, arbeiten langsam und unkoordiniert, tausende Frauenhausplätze fehlen.“
Christa Stolle, Terre des Femmes
Auch bei der deutschen Gesetzgebung sieht TDF Änderungsbedarf – etwa zu Prostitution, und zur Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen. Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle:
„Sexkauf, Zuhälterei und damit die Ausbeutung von Frauen in der Prostitution sind legal, aber ein Schwangerschaftsabbruch ist noch immer ein Straftatbestand – das muss sich ändern. TERRE DES FEMMES wird sich weiterhin mit aller Kraft einsetzen: gegen Gewalt an Mädchen und Frauen, und für ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben für ALLE Mädchen und Frauen.“
Christa Stolle, Terre des Femmes
TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die sich für ein selbstbestbestimmtes, gleichberechtigtes und freies Leben für Mädchen und Frauen weltweit einsetzt. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen, Publikationen, Veranstaltungen, Kampagnen und Lobbyarbeit sensibilisiert TERRE DES FEMMES die Öffentlichkeit und Politik für geschlechtsbedingte Gewalt und Diskriminierung. TERRE DES FEMMES unterstützt Mädchen und Frauen durch spezifische Aufklärungsprogramme in Schulen und ihren Communities. Mit anderen Frauenrechtsorganisationen ist TERRE DES FEMMES international vernetzt, fördert Projekte, Organisationen und Initiativen von Frauen für Frauen im Ausland. Die Arbeit des Vereins konzentriert sich auf die Themenschwerpunkte weibliche Genitalverstümmelung, Häusliche und Sexualisierte Gewalt, Gewalt im Namen der Ehre, Frauenhandel und Prostitution, Gleichberechtigung und Integration, sowie Internationale Zusammenarbeit. TERRE DES FEMMES wurde 1981 gegründet und finanziert sich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite. |
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