Melanie Müller im H*tlergruß-Prozess verurteilt

Voraussetzung ist natürlich, dass das Urteil gegen Melanie Müller rechtskräftig wird

Melanie Müller ist schuldig. Das jedenfalls befand das Leipziger Amtsgericht am Freitag, 23. August. Und das Urteil ist ein echter Hammer. Denn die Strafe lag noch weit über der Forderung der Staatsanwaltschaft.

Die Staatsanwaltschaft hatte „nur“ 95 Tagessätze zu je 60 Euro gefordert. Das wären immerhin 5700 Euro gewesen. Aber wenn die Strafe über 90 Tagessätzen liegt, gilt der Verurteilte als vorbestraft. Das wäre schon eine heftige Strafe gewesen.

Doch das Gericht verurteilte ehemalige Dschungelkönigin und „Promi Big Brother“-Gewinnerin zu 160 Tagessätzen zu je 500 Euro. Damit gilt Melanie als vorbestraft und muss 80 000 Euro zahlen.

Vorausgesetzt, dass dieses Urteil rechtskräftig wird. Es ist wohl davon auszugehen, dass Melanie dieses Urteil anfechten wird. Ihr Verteidiger hatte einen Freispruch gefordert.

Das harte Urteil hatte der Richter unter anderem damit begründet, dass Melanie nicht nur Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet, sondern auch noch Beihilfe zu diesen Taten geleistet habe. Sie habe das Publikum, welches teilweise den H*tlergruß zeigte, mit ihren Zicke-Zacke-Rufen auch noch angeheizt, so das Gericht.

EricSanjaMelanieTitel — Eric Sindermann mit Sanja Alena (r.) und Melanie Müller bei einem Videodreh – Screenshot: RTL

Das verhängnisvolle Konzert von Melanie Müller

Melanie war im September 2022 bei einer Party der „Rowdys Eastside“ aufgetreten. Dort hatten Neonazis den Arm gehoben und „Sieg Heil“ gebrüllt. Ein Video zeigt Melanie, die ebenfalls mehrfach den Arm hebt.

Später hatte Melanie angegeben, dass sie diese Geste bei ihren Auftritten oft nutze. Sie habe auf keinen Fall eine rechtsradikale Bedeutung.

Melanie hatte rund um den Prozess für Aufregung gesorgt, weil sie sich krank meldete. Gleichzeitig aber bei Auftritten auf Mallorca zu sehen war. Das hatte Melanie damit erklärt, dass ihr der Arzt das Fliegen verboten habe.

Sogar beim Parken vor dem Amtsgericht gab es Ärger. Melanie parkte auf einem Behindertenparkplatz. Jetzt wird ihr vorgeworfen, einen gefälschten Behindertenausweis genutzt zu haben. Falls dieser Vorwurf richtig ist, muss sich Melanie wahrscheinlich auch noch wegen Urkundenfälschung verantworten.