Danni Büchner und Joelina: Geistertreffen mit Jens Büchner?

Eine Kritik der Autorin Sigrid Schulz

Danni Büchner und ihre älteste Tochter Joelina Karabas waren am Freitagabend, 18. März, auf Geisterjagd bei „VIP Nightwatch“ bei TLC. Gleich zu Anfang erzählte Danni, dass sie zu drei verstorbenen Personen noch Kontakt habe: Zu dem Vater ihrer ersten drei Kinder, zu ihrer Oma und natürlich auch zu ihrem verstorbenen Mann Jens Büchner.

Da bei den vorangegangenen VIP-Folgen die anderen Protagonisten (Thorsten Legat und Sara Kulka) mit ihren verstorbenen Liebsten Kontakt aufnehmen konnten, war also zu erwarten, dass auch Jens eine Stimme verliehen werden würde. Bei Thorsten war es übrigens der verstorbene Bruder und bei Sara die Großmutter gewesen.

Danni erklärte, dass sie an Übersinnliches glaube. Eine weiße Feder sei für sie der Hinweis, dass einer ihrer verstorbenen Liebsten in der Nähe sei. Außerhalb der Sendung sagte Danni auch in einem TLC-Interview, dass sie sich regelmäßig die Karten legen lasse und was ihr dort gesagt werde, das treffe auch meistens zu.

Danni Büchner und Joelina Karabas in der ehemaligen Tuberkulose-Klinik

In der Folge mit Danni und Joelina ging es ein ehemaliges Militärhospital und spätere Tuberkulose-Klinik. Das Sanatorio del Gottardo in der Schweiz. Die Menschen hatten früher ohne Antibiotika keine guten Überlebenschancen. Sie konnten nur mit Sonne und Luft behandelt werden und hatten oft lange Zeit in der Klinik verbracht, bevor sie der Tod ereilte.

Das recht verfallene Gemäuer hatte also, sowohl optisch als auch von der Geschichte her, einen gewissen Gruselfaktor. Besonders, weil es Gerüchte über einen sadistischen Arzt gibt, der hier grausame Menschenexperimente durchgeführt haben sollte.

Das was dann gezeigt wurde, war aber wohl eher nur für schlichte Gemüter wirklich gruselig. Das Medium Nina Herzberg und der Jenseitsforscher Markus Menzel arbeiteten auf die übliche Art mit ihren üblichen Geräten. Diese Geräte zeigen angeblich an, ob ein Geist in der Nähe ist. Zum Beispiel mit einer Kamera auf deren Bildschirm Geister als Strichmännchen auftauchen. Ein anderes Gerät soll den Geistern sogar eine Stimme verleihen. Würde also gleich Jens zu Danni sprechen? Und was würde er ihr sagen?

Doch es passierte nichts dergleichen. Die Geister, die scheinbar erschienen, gehörten wohl eher zur Klinik und waren auch wenig begeistert über den Besuch.

Platzhalter — Markus, Nina, Joelina und Danni (v.l.) – Screenshot: TLC

Hat Danni Büchner die große Peinlichkeit verhindert?

Die Folge mit Danni und Joelina war wesentlich weniger reißerisch als die Sendungen zuvor. Jeder, der sich ernsthaft für Esoterik interessiert, wird Nightwatch nicht ernst nehmen. Das wurde in der ersten Folge mit Thorsten in einer alten Burg sehr deutlich. Dort wurde zum Beispiel an einem Tisch „Gläserrücken“ gespielt. Die „Geister“ wiesen dabei darauf hin, dass sich unter dem Tisch etwas befinden würde. Und tatsächlich, darunter war eine Falltür.

Wer kann das noch ernst nehmen und glauben, dass der Tisch nicht absichtlich von der Produktion über der Falltür platziert wurde? Aber es sollte noch schlimmer kommen, denn es wurden Tiere gequält. Die Legats und die Geisterjäger kamen in einen Raum, in dem viele hundert Fliegen elendig im Todeskampf mit den Beinen strampelten. Natürlich rein zufällig genau zu der Zeit, in der das Filmteam dort auftauchte. In den hunderten von Jahren vorher nicht, denn sonst wäre ja alles mit Fliegenleichen übersät.

Es ist nicht davon auszugehen, dass die VIPs in die Tricks eingeweiht werden. Die sollen schön echte Angst vor der Kamera zeigen. Und sich dann öffnen für emotionale Momente, in denen sie dann eventuell Kontakt zu ihren Verstorbenen haben. Bei Danni ist das nicht passiert. Hat sie selbst da die Grenze gezogen?

Die Folge mit Danni kann hier gesehen werden.

Die Folge mit Thorsten hier.