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Äffchen Gucci im Glück – PETA und Hundkatzemaus erfolgreich

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Äffchen Gucci, als Spielzeug gekauft und im Vogelkäfig gehalten - Foto: PETA

Für Äffchen Gucci und alle, die Tiere lieben, ist das eine wunderschöne Nachricht. Nach jahrelanger grausamer Qual ist der Weißbüschelaffe endlich unter Artgenossen in artgerechter Umgebung. Kaum jemand dürfte die traurigen und verzweifelten Augen von Gucci vergessen können, als Jana Hoger von der Tierrechtsorganisation PETA und Tierschutzdetektivin Judith Pein in der VOX-Sendung „Hundkatzemaus“ auf das kleine Äffchen trafen, das tatsächlich alleine in einem Vogelkäfig gehalten wurde.

Die Besitzer hatten Gucci als Baby von einer Züchterin gekauft. Der Grund, der sowohl fassungslos als auch wütend macht: Gucci sollte als Spielzeug für die Kinder dienen. Deswegen war Gucci viel zu früh von seiner Mutter getrennt worden. Natürlich ging dieser Plan nicht auf. Jana Hoger nennt Gründe:

Die Tiere werden angeschafft, ohne dass sich die zukünftigen Halter Gedanken darüber machen, dass das Tier älter wird, in die Pubertät kommt, nicht stubenrein wird und anfängt, sein Revier und auch seine Menschen zu markieren. Dann müssen die Tiere schnellstmöglich weg. In diesem Fall wollte man mit dem Affen sogar noch Geld verdienen.

Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA

Äffchen Gucci: Rücksichtslos als Spielzeug gekauft

Die Grausamkeit mancher Menschen ist unbeschreiblich. Wie abgestumpft mussten diese Leute sein, um über das Leid von Gucci täglich hinwegsehen zu können. Jana Hoger erklärt, warum ein Äffchen so auf gar keinen Fall gehalten werden darf:

Diese Haltungsbedingungen sind für den Weißbüschelaffen eine einzige Qual. Außerdem verstoßen sie gegen die Vorgaben des Säugetiergutachtens von 2014, nach denen einem Tier zum Beispiel ein Außengehege zur Verfügung stehen muss. Auch die Einzelhaltung hochsozialer Tiere wie Primaten ist in höchstem Maße tierschutzwidrig.

Jana Hoger, PETA
Herzzerreißend: Tränen in den Augen und völlige Hoffnungslosigkeit. Hier kann die Geschichte von Gucci angeschaut werden.

Und obwohl die Besitzer von Gucci auf die große Qual des kleinen Äffchens hingewiesen wurden, hatten diese nur Dollarzeichen in den Augen und wollten Gucci in die nächste ominöse Haltung nach Frankreich verkaufen. Zunächst mussten die Tierschützerinnen Gucci in der Affenhölle zurücklassen. „Promis und mehr“ hat bei Jana Hoger nachgefragt, wie es ihr und Judith Pein dabei ergangen war:

Tatsächlich war der Einsatz für uns als Tierfreunde extrem emotional. Die Haltung und das massive Leid, dem Gucci über so einen langen Zeitraum ausgesetzt war, waren kaum zu ertragen. Zudem mussten wir befürchten, dass der Affe einfach so weiter in den nächsten dunklen Kanälen, bei dubiosen Menschen landet. Das wollten wir natürlich unbedingt verhindern.

Umso mehr hat uns die Situation vor Ort angetrieben, in diesem Fall nicht locker zu lassen und auch dem Veterinäramt die Notlage des Affen zu verdeutlichen. Wären wir nicht gewesen, würde Gucci heute in Frankreich sitzen – keiner hätte dann noch nachvollziehen können, was mit dem kleinen Affen passiert wäre.

Jana Hoger, PETA

Äffchen Gucci: Grausam als Baby von Mutter getrennt

Wie erklärt sich die Tierschützerin das Verhalten der ehemaligen Besitzer?

Die ehemaligen Halter hatten keine ausreichende Erfahrung mit exotischen Tieren, sie hatten süße Bilder von Affen aus sozialen Netzwerken gesehen und sich aus diesem Grund dafür entschieden, den Affen zu kaufen. Dass es sich hier um ein äußerst soziales Lebewesen handelt, war ihnen nicht klar.

Jana Hoger, PETA

Glücklicherweise konnten die Tierschützerinnen das zuständige Veterinäramt dazu bewegen, die nächste Horrorstation für Gucci zu verhindern und nun gibt es sogar wirklich gute Nachrichten von Gucci:

Umso schöner ist es, dass Gucci nun in Sicherheit ist. Heute haben uns Bilder von Gucci erreicht, auf denen er mit einem Artgenossen zu sehen ist. Seine Eingewöhnung hat sehr lange gedauert. Gucci hatte ein gestörtes Sozialverhalten, war krank und brauchte lange, sich von dieser Haltung zu erholen.

Jana Hoger, PETA
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Happy End: Gucci ist endlich gesund, hat Platz und Artgenossen – Foto: Affenpark Jülich

Übrigens ist es auch für die Menschen sehr gefährlich Exoten zu halten, gibt PETA bekannt:

Auch wenn es sich um ungiftige Tiere handelt, können Exoten gefährlich für den Menschen sein: Tiere wie Affen, Schlangen oder Schildkröten sind häufig mit ansteckenden Darmparasiten wie Würmern oder Giardien infiziert, die auch auf den Menschen übertragbar sind. Die meisten Reptilien übertragen, Studien zufolge, gesundheitsgefährdende Salmonellenarten; geschätzte 90 Prozent der Tiere tragen die Erreger in sich. Auf den Menschen übertragene Salmonellen können im Extremfall zur Hirnhautentzündung oder zum Tod führen – vor allem Kinder sowie immungeschwächte und ältere Menschen sind gefährdet. Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge rührt jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von exotischen Tieren her.

PETA

Und auch Gucci war an Darmparasiten erkrankt, die für den Menschen gefährlich werden können.

PETA rät: Was Sie tun können

  • Exotische Tiere wie Affen, Reptilien oder Krokodile können in Privathand nicht artgerecht gehalten werden. Bitte kaufen Sie niemals ein exotisches Tier!
  • Wenden Sie sich an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft poststelle@bmel.bund.de und fordern Sie ein deutschlandweites Haltungsverbot von exotischen Tieren.

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