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Grauenhafte Tierversuche in Düsseldorf: „Herz aus Stein 2022“

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Fotos: Ärzte gegen Tierversuche

Ärzte gegen Tierversuche“ verleiht Negativpreis

Ärzte gegen Tierversuche vergibt das „Herz aus Stein“ an die Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf für Versuche, in denen Hunden Zähne gezogen und Löcher in den Kiefer gebohrt werden. Der bundesweite Verein will mit dem Negativpreis auf besonders grausame und absurde Tierversuche aufmerksam machen und eine herzlose Forschung anprangern, bei der fühlende Tiere zu bloßen Messinstrumenten degradiert werden. Bei der öffentlichen Online-Abstimmung standen fünf Kandidaten zur Auswahl.

Forscher der Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf zogen Beagle-Hunden jeweils 10 Zähne und frästen Löcher in ihre Kiefer. In einer zweiten Operation wurden zwei weitere Zähne gezogen und Teilstücke dieser Zähne in die zuvor gefrästen Löcher eingelegt. In einer dritten Operation wurden dann Titanimplantate in die im Kiefer eingewachsenen Zahnstücke geschraubt. Drei Wochen danach wurden die Hunde getötet.

In Düsseldorf finden grauenhafte und absurde Tierversuche statt

Ziel der Studie war es herauszufinden, ob sich Zähne als Aufbaumaterial für Kieferknochen eignen. „Diese Versuche sind nicht nur grausam, sondern aus vielfachen Gründen auch völlig absurd“, erklärt Dr. med. vet. Gaby Neumann, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche. „Hunde sind in der Lage, ganze Knochen durchzubeißen oder Teile aus ihrer Beute zu reißen. Dabei wirken ganz andere Kräfte als bei der Ernährung des Menschen. Deshalb gibt es gravierende Unterschiede bezüglich der Art des Gebisses sowie des Aufbaus von Kiefer, Knochen und Muskulatur.“

Bürger konnten in einer Online-Abstimmung eine Woche lang aus 5 Kandidaten auswählen. Von 4.304 Stimmen entfielen 1.447 (34 %) auf Düsseldorf. Zur Auswahl standen außerdem Tierversuche aus Bochum, Bonn, Insel Riems (Greifswald) und Würzburg.

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Foto: Ärzte gegen Tierversuche

Die Versuchsbeschreibungen sind der öffentlichen Datenbank des Vereins entnommen, in der mehr als 5.000 Beschreibungen von in Fachzeitschriften veröffentlichten Tierversuchen aus Deutschland inklusive Originalquellen dokumentiert sind. Ausführliche Beschreibungen der Kandidaten und ihre Quellen finden sich auf der Aktions-Webseite. Der Preis wird an Institute vergeben, nicht an Personen.

Die Alternativen zu Tierversuchen

Als Gegenpol zum Negativpreis lobt der Ärzteverein regelmäßig den mit 20.000 € dotierten „Herbert-Stiller-Preis“ für humanrelevante Forschung aus. Damit will er innovative tierversuchsfreie Forschungsansätze fördern, denn diese werden staatlicherseits nur mit einem Bruchteil der Fördergelder für Tierversuche unterstützt. Letztes Jahr ging einer von zwei Preisen an eine Forschergruppe aus Wien, die mittels 3D-Biodruck personalisierte Modelle der menschlichen Mundschleimhaut herstellen, um an ihnen unter anderem Materialien wie Implantate auf ihre Verträglichkeit hin zu testen. „Ein wichtiger Aspekt, der bei den Düsseldorfer Versuchen ebenfalls völlig missachtet wurde, sind bedeutsame Differenzen im Heilungsverhalten von Knochen und Weichteilgewebe bei Menschen und Hunden. Umso wichtiger sind deshalb Methoden wie die aus Wien, bei denen mit menschlichen Zellen gearbeitet wird, um aussagekräftige Ergebnisse für den Menschen zu bekommen“, so Neumann abschließend.

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Foto: Ärzte gegen Tierversuche

Weitere Infos:

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Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Goethestraße 6-8, 51143 Köln, Tel. 02203-20222-0, Fax 02203-20222-99
info@aerzte-gegen-tierversuche.de, www.aerzte-gegen-tierversuche.de

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.

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