Tierversuche in der Herzforschung auf dem Prüfstand – Neue Erkenntnisse über das menschliche Herz belegen Unterschiede zwischen Mensch und Affe
„Ärzte gegen Tierversuche“ erklären, warum Tierversuche nicht auf den Menschen übertragbar sind
Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, wie tiefgreifend die Unterschiede zwischen den Herzen von Menschen und nichtmenschlichen Primaten sind. Die Forschung belegt, dass evolutionäre Anpassungen die Genexpression¹ einzigartig gemacht haben. Das unterstreicht einmal mehr die Problematik der schlechten Übertragbarkeit von tierexperimentellen Ergebnissen auf den Menschen – ein Thema, das der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche seit Jahrzehnten kritisiert.
Die genetische Ähnlichkeit zwischen Menschen und Schimpansen liegt bei 98 bis 99 Prozent, doch gerade in der Herzforschung sind entscheidende Unterschiede in der Genregulation und -expression festzustellen. Ein Forscherteam am Max Delbrück Center in Berlin entdeckte jetzt hunderte Gene und Mikroproteine, die spezifisch im menschlichen Herzen aktiv sind, aber in den Herzen anderer Primaten und Ratten sowie Mäusen fehlen oder anders reguliert sind. Laut den Wissenschaftlern hängen diese evolutionären Anpassungen der Gene mit dem besonderen Energiebedarf des menschlichen Herzens zusammen. Beeinflusst wird dieser durch den aufrechten Gang und einzigartigen Lebensstil des Menschen.

Bei Herzschwäche und anderen Herzerkrankungen sind viele dieser menschlichen Gene und Mikroproteine ungewöhnlich aktiviert. Das deutet darauf hin, dass sie für die Herzfunktion und bei der Entstehung von Herzerkrankungen eine wichtige Rolle spielen. Aus diesem Grund sind diese menschlichen Gene und Mikroproteine enorm wertvoll, da sie Ausgangspunkt für die Ursachenforschung sein können und potenzielle Angriffspunkte für Therapien darstellen.
„Die Studie zeigt deutlich: Ergebnisse, die an Tieren gewonnen werden, lassen sich nicht auf den Menschen übertragen“, so Dr. med. vet. Gaby Neumann, wissenschaftliche Referentin bei Ärzte gegen Tierversuche. „Denn wir unterscheiden uns eben nicht nur äußerlich von Tieren, sondern auch innerlich in sehr kleinen, aber für die Entstehung von Krankheiten sehr bedeutsamen Details.“ So macht es wissenschaftlich gesehen keinen Sinn, Ursachenforschung und Testung von Therapien an „Versuchs“tieren zu betreiben, die diese für den Menschen wichtigen Gene und Mikroproteine nicht im Herzen ausbilden.
Es ist an der Zeit, die Erkenntnisse der Evolution und die genetischen Unterschiede zwischen Mensch und Tier zu berücksichtigen, um Forschungsergebnisse zu verbessern und gleichzeitig Tierleid zu verhindern. „Der Einsatz von sogenannten Tiermodellen, insbesondere in der Herzforschung, führt zu fehlerhaften Schlüssen und verzögert die Entwicklung effektiver Therapien für den Menschen“, fasst Neumann zusammen. „Moderne, auf menschlichen Zellen und Daten basierende Verfahren, wie etwa die Nutzung von pluripotenten Stammzellen², bieten vielversprechendere und ethisch vertretbare Möglichkeiten.“
¹ Genexpression bedeutet, welche Gene wann und wie stark aktiviert werden.
² Jede Körperzelle lässt sich zu Stammzellen zurückprogrammieren, aus denen dann durch Zugabe bestimmter Nährstoffe verschiedene Gewebearten (z.B. Herzgewebe) entstehen können.
Quellen
Wie die Evolution unsere Herzen prägte. Max Delbrück Center, Pressemitteilung vom 24.09.2024
Ruiz-Orera et al. Nature Cardiovascular Research 2024; 3: 1217-1235
Ärzte gegen Tierversuche e.V.
„Medizinischer Fortschritt ist wichtig – Tierversuche sind der falsche Weg!“ – Unter diesem Motto setzt sich Ärzte gegen Tierversuche e. V. seit 1979 für eine tierversuchsfreie Forschung ein, die auf dem Einsatz von modernen Methoden z.B. mit menschlichen Zellkulturen und Organchips sowie der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten basiert. Ziel ist die Abschaffung aller Tierversuche und damit eine ethisch vertretbare, am Menschen orientierte Medizin – eine Wissenschaft, die durch moderne, tierversuchsfreie Testmethoden zu relevanten Ergebnissen gelangt.
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