Tiere und Natur leiden an Silvester Höllenqualen – Auch die Gewerkschaft der Polizei Berlin will ein Ende des Terrors
Silvester ist für die Polizei ein echter Horrortag. Polizeibeamte und Rettungskräfte werden auf offener Straße beschossen. Daher fordert die „Gewerkschaft der Polizei Berlin“:
An einem bundesweiten Böllerverbot führt kein Weg mehr vorbei. Was wir vergangenes Silvester erlebten, übersteigt jeden Rahmen. Diese massive Gewalt gegen unsere Kolleginnen und Kollegen muss aufhören.
Gewerkschaft der Polizei
Hier geht es zur Petition der Polizeigewerkschaft: Klick
Auch für die sowieso durch den Klimawandel gebeutelte Umwelt ist das Böllern eine Katastrophe
Darauf weist die Umweltschutzorganisation BUND hin:
Der BUND ist für saubere Luft und gegen unkontrollierte Böllerei. Deshalb wollen die Umweltschützer das Bewusstsein für zeitgemäßes Feuerwerk stärken. Ihre Argumente:
- Mehrheit der Menschen für ruhigeres Silvester
- Politik versagt bei Konsequenzen aus verheerenden Vorjahresbilanzen
- Gesetzliche Regelungen für saubere Luft erforderlich
Der BUND sagt:
Umfragen belegen, dass eine deutliche Mehrheit gegen das unkontrollierte Abbrennen von Feuerwerkskörpern ist. Konsequenzen aus der verheerenden Bilanz des Vorjahres mit Krawallen, Wohnungsbränden, Toten, Schwerverletzten, verängstigten Tieren und den üblichen Müllbergen? Fehlanzeige. Nach zwei friedlichen Jahreswechseln während der Corona-Pandemie heißt es auch dieses Jahr: Feuer frei an Silvester!
Seit Jahren plädiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für ein Umdenken in Sachen Silvester-Feuerwerk. Dabei geht es dem Verband nicht um ein Totalverbot oder Konzessionen an die Pyrotechnik-Industrie, wohl aber um Rücksichtnahme und gemeinschaftlich vorsorgliches Handeln. Andere europäische Länder haben das früh erkannt. Dort gelten längst allgemein akzeptierte Regelungen, die in diese Richtung eingeführt wurden.
Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin sagt dazu:„Viele Menschen feiern im Kreis von Freunden und Familie den Jahreswechsel und schauen sich gerne ein schönes Silvesterfeuerwerk an. Unkontrolliertes Abfackeln von Raketen und Böllern stresst aber Mensch und Tier und richtet alle Jahre wieder sinnlose Schäden an. Böllern im Feinstaub ist längst aus der Zeit gefallen. Zeitgemäßer sind Events, an denen alle Spaß haben können und bei denen niemand zu Schaden kommt. Das geht nur mit klaren gesetzlichen Vorgaben. Dass sich die Innenminister bei ihrer Konferenz im Dezember nicht dazu durchringen konnten, ist enttäuschend.“
Es gilt aus Sicht des BUND, das Bewusstsein für ein zeitgemäßes Silvester-Feuerwerk zu stärken und Alternativen, wie Licht-Shows und öffentlich organisierte Pyro-Spektakel, aufzuzeigen.
Von Broock: „Als Umwelt und Naturschutzverband geht es uns um ein verantwortungsbewusstes, klar geregeltes Feuerwerk vor Ort. Licht-Shows oder auch Profi-Feuerwerke sind gute Alternativen zum Feuerwerk an der Straßenecke. Das Abbrennen von Raketen und Böllern darf nur in Bereichen erlaubt sein, wo Brand-, Emissions- und Naturschutz gewahrt sind. Damit könnten wir Unfällen und schädlichem Feinstaub in der Luft vorbeugen und Haus- und Wildtieren Stress und Todesängste ersparen.“
Problematisch ist zudem die Freisetzung von giftigen Stoffen beim Abbrennen von Feuerwerk. Es fehlt nach wie vor an gesetzlichen Vorgaben, um Feuerwerkskörper mit schädlichen Inhaltsstoffen und hoher Staubentwicklung aus dem Verkehr zu ziehen und so die Belastung in Wohngebieten zu reduzieren. Für Plastikbestandteile in Feuerwerkskörpern fordert der BUND ein generelles Verbot, zumal es längst Alternativen, etwa aus Recyclingpapier gibt.
Von Broock: „Einschränkung, Verbot und Verlagerung von Silvesterfeuerwerk muss verpflichtender Teil der Luftreinhalteaktionspläne werden. Die Kommunen sind aufgerufen, das unkontrollierte Böllern an jeder Straßenecke zu unterbinden und stattdessen alternative Orte für gemeinsame Silvesterfeuerwerke anzubieten. Das können zum Beispiel Höhenfeuerwerke sein, an denen sich Bürger*innen aktiv beteiligen können.“
Mehr Informationen:
- BUND-Tipp Neujahr ohne Böllerei
Die Forderung des Deutschen Tierschutzbunds
Silvesterfeuerwerk: Böllerverbot statt verängstigte Tiere
Das Statement der Tierschützer:
Zum Jahreswechsel appelliert der Deutsche Tierschutzbund an alle Feiernden, auf das Zünden von Feuerwerkskörpern zu verzichten. Als Mitglied eines von der Deutschen Umwelthilfe (DHU) initiierten Aktionsbündnisses unterstützt der Deutsche Tierschutzbund zusammen mit seinem Haustierregister FINDEFIX zudem die Forderung nach einem bundesweiten Böllerverbot an Silvester. Tierhaltern gibt der Verband Tipps, wie Haustiere gut über den Jahreswechsel kommen. Die oftmals schon Tage vor dem 31. Dezember gezündeten Raketen und Knaller lösen bei vielen Tieren Stress und Angst aus.
„Während Menschen mit Raketen und Knallern das neue Jahr begrüßen, lösen der ohrenbetäubende Lärm, der Brandgeruch und blitzende Lichter am Himmel bei vielen Tieren Todesangst aus“, sagt Dr. Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund, und empfiehlt, mit Blick auf die Haus- und Wildtiere, das Böllern zu unterlassen. Hunde verkriechen sich zitternd in der hintersten Wohnungsecke und trauen sich manchmal sogar Tage danach kaum aus dem Haus. Freigängerkatzen fliehen in Panik und finden nicht mehr zurück. Aufgeschreckte Wildtiere verlassen mitten in der Nacht unter erheblichem Stress ihre Schlafplätze. Auch Schweine, Kühe oder Schafe und insbesondere Pferde reagieren empfindlich auf die plötzlich lauten Geräusche und grellen Lichtblitze und können sich verletzten, wenn sie in Panik versuchen zu fliehen.
Deutscher Tierschutzbund gibt Silvester-Tipps für Tierhaltende
Für die Tage rund um Silvester empfehlen die Tierschützer, Hunde beim Gassigehen an der Leine zu lassen. Katzen bleiben in der Zeit sicherheitshalber im Haus. Die Kennzeichnung und eine anschließende Registrierung der Tiere bei FINDEFIX geben Sicherheit, sollte das Tier doch einmal entlaufen bzw. nicht nach Hause finden. Halter von kleinen Heimtieren und Vögeln können Gehege und Volieren in einem möglichst ruhigen Raum und mit einiger Entfernung zum Fenster unterbringen und mit einem Tuch abdecken. Außengehege sollten gegen einfallende Feuerwerkskörper gesichert sein. In der Wohnung sollten Tierhaltende alle Fenster, Türen und Rollos schließen, damit der Lärm und die Lichtblitze etwas gedämpft werden. Ein laufender Fernseher oder Musik können helfen, Außengeräusche zu überdecken. Je nach Tierart dienen Körbchen, Kuschelhöhle, Kleintierhäuser und Co. als Rückzugsort. „Insbesondere Hunde und Katze sollte man nicht allein lassen, weil „ihre“ Menschen den Tieren Sicherheit geben. Auch, wenn ein Tier sich verkriecht, was man respektieren sollte, wirkt die Anwesenheit des Menschen stressmindernd“, so Gerlach. „Wichtig ist, dass man selbst entspannt mit den Tieren umgeht, um ihre Angst nicht zu verstärken.“
Aktionsbündnis fordert böllerfreies Silvester
59 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen* sprechen sich für ein Verbot von Böllern und Raketen an Silvester aus – zu Gunsten des Tierschutzes, aber auch aus Umweltschutz- und Sicherheitsgründen. In einem erneut von der DUH initiierten offenen Brief, fordert der Deutsche Tierschutzbund in einem breiten Aktionsbündnis aus Umwelt-, Verbraucher-, Tierschutz-, und Gesundheitsorganisationen sowie der Gewerkschaft der Polizei Bundesinnenministerin Nancy Faeser zum Handeln auf. Tierfreunde können auf der Website der DUH mit ihrer Stimme unterstützen.
*Quelle: Repräsentativbefragung im Auftrag der Verbraucherzentrale Brandenburg durch forsa GmbH (Oktober 2023)
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Böllerei: Promis fordern ein Verbot privater Silvesterfeuerwerke – wie die Mehrheit
In eigener Sache:
„Promis und mehr“ engagiert sich gegen Mobbing. Deshalb werden beleidigende und/oder herabsetzende Kommentare nicht akzeptiert.
Darf ich zur Thematik auf mein an die Bundesinnenministerin Faeser sowie die Innenminister*innen der Länder gerichtete POSITIONSPAPIER >>Silvesterböller in privater Hand nicht mehr zeitgemäß und nicht verantwortbar!<< vom 29. Dezember 2023 hinweisen, das auf der Webseite der Landestierschutzbeauftragten Deutschlands zum Download bereitgestellt wurde:
https://landestierschutz.com/2023/12/31/positionspapier/