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EU-Gesetze lassen Tiere im Ukraine Krieg im Stich

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Screenshot: PETA.de

PETA fordert, Einreisebestimmungen für heimatlose Tiere aus der Ukraine zu lockern

Tiere im Ukraine Krieg: Seit Februar hilft PETA an der ukrainischen Grenze, um Tiere und Menschen aus den Kriegsgebieten zu evakuieren. Während die Einreisebestimmungen für beispielsweise Hunde und Katzen in Privathand vorübergehend gelockert sind, ist die legale Einreise mit Tieren aus dem Tierschutz so gut wie unmöglich. Und das, obwohl viele Tierheime bombardiert und zerstört wurden, Tiere massiv traumatisiert sind und es kaum noch Medikamente gibt, um sie behandeln zu können. PETA fordert die EU nun auf, die Einreiseregelungen für die Evakuierung von Hunden, Katzen und Co. aus dem Tierschutz zu lockern, damit sie die gleiche Chance auf Rettung haben wie diejenigen, die mit ihren Haltern flüchten.

„Die EU lässt mit diesen Regelungen gerade Tausende Hunde und Katzen im Stich, die in der Ukraine Bombenhagel, Hunger und Tod ausgeliefert sind. Zudem nimmt sie in Kauf, dass sich Mitarbeitende aus Tierheimen in Gefahr bringen, weil sie das Land nicht ohne ihre tierischen Schützlinge verlassen werden. Im Krieg auf Einreisebestimmungen zu beharren, ist absolut unverständlich: Der geforderte Bluttitertest etwa könnte derzeit gar nicht durchgeführt werden, weil das zuständige Labor in der Ukraine zerstört wurde“, so Daniel Cox im Namen von PETA.

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Screenshot: PETA.de

Tiere im Ukraine Krieg: Aktuelle Regelungen führen zu Ungleichbehandlung von hilfsbedürftigen Tieren


Bis zu fünf „Haustiere“ dürfen Flüchtende ohne Heimtierausweis, Mikrochip, Tollwutimpfung und die sonst rechtlich verpflichtende Bluttiterbestimmung (Nachweis des Schutzes vor Tollwut) bei ihrer Einreise in die EU mitnehmen. Das erforderliche Impfprozedere muss anschließend unter Quarantäne am Bestimmungsort nachgeholt werden. Dafür ist jedes mitreisende Tier am Ankunftsort der Flüchtenden dem Veterinäramt zu melden. Für Tiere aus dem Tierschutz hingegen sind derzeit nach wie vor eine Tollwutimpfung sowie ein entsprechender Bluttest nachzuweisen. Bei dieser sogenannten Bluttitertestbestimmung wird aus dem Blutserum nachgewiesen, dass sich durch die Impfung Antikörper gegen Tollwut gebildet haben. Die Blutentnahme darf frühestens 30 Tage nach der Impfung und muss mindestens drei Monate vor der Einreise in die EU in dem jeweiligen Land erfolgen. Durchgeführt werden darf sie nur vom Amtstierarzt mit Auswertung in einem staatlich zertifizierten Labor. „Die Einreiseregelungen sind unter normalen Umständen nachvollziehbar, aber selbst wenn das Labor in der Ukraine nicht bereits zerstört wäre, würde das Prozedere insgesamt vier Monate dauern – Zeit, die im Krieg kein Lebewesen hat“, sagt Cox.

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Screenshot: PETA.de

Tiere im Ukraine Krieg: Tollwut-Risiko laut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit sehr gering

Medienberichten zufolge schätzt das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) das Risiko, dass aus der Ukraine mitgebrachte Tiere Tollwut einschleppen, als sehr gering ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein ungeimpftes Tier beim Grenzübertritt infiziert, aber noch symptomfrei ist, liege bei ungefähr 1 zu 300.000 – und bei geimpften Hunden und Katzen, die mutmaßlich den Großteil ausmachen, noch geringer. PETA betont, dass die Einreisebestimmungen ein wichtiger Schutz sind, um das Einschleppen gefährlicher Krankheiten in die EU zu verhindern, allerdings dürfen professionell agierenden Tierschutzvereinen und Organisationen nach Ansicht der Tierrechtsorganisation in einer solchen Situation keine Hürden in den Weg gelegt werden, um Lebewesen aus Kriegsgebieten zu evakuieren. Daniel Cox erklärt: „Auch heimatlose Tiere und ‚Tierheimtiere‘ müssen in Sicherheit gebracht werden können – anschließend können die Maßnahmen zum Seuchenschutz rechtskonform durchgeführt werden. Aber es darf nicht sein, dass die EU der osteuropäischen Welpenmafia zu wenig Steine in den Weg legt und der Internethandel weiterhin boomt, während Menschen teils regelrecht verfolgt und mit Auflagen geknebelt werden, die ukrainische Hunde oder Katzen unter Quarantäne-Auflagen in Pflege aufnehmen.


PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:
PETA.de/Neuigkeiten/Ukraine-Einsatz

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