Luke Mockridge sorgt für Empörung und hat sich daraufhin entschuldigt. Doch wie echt ist diese Entschuldigung? Und wieso hat Luke überhaupt bei diesem Podcast mitgemacht? Denn die Podcaster Nizan und Shayan sorgten schon vorher mit vielen schrecklichen Aussagen für Entsetzen.
Inzwischen haben sich auch die beiden entschuldigt. Aber: Bei dem Instagram-Account trashgossipfame4days_vol.3 gibt es eine alptraumhafte Zusammenfassung von den Aussagen der Podcaster. Da werden zum Beispiel Frauenärzte auf widerwärtige Art beleidigt. Zum Beispiel als „p*rverse Schwe*ne“. Und Frauen, die zu solchen Ärzten gehen, sind natürlich „Schl*mpen“, so jedenfalls die angeblichen „Komiker“.
Für die Komiker kommen natürlich nur junge Frauen als Partnerinnen in Frage. Auch für 60-jährige Männer. Die abstoßende Begründung: Frauen ab 40 stinken. Ist das Humor?
Diverse Menschen sind für die Podcaster aus der Klapse ausgebrochen. Sogar gegen Juden wird geschossen. Und nach jeder schrecklichen Aussage wird gelacht. Was darf Humor?
Behinderte werden von den beiden natürlich auch ohne Luke gedemütigt. Deckt das Wort Comedy wirklich alles?
Und wie ernst ist ihre aktuelle Entschuldigung gemeint?
Luke Mockridge irre Ausrede
Zur Erinnerung: In seiner Entschuldigung beruft sich Luke auf einen Menschen mit Handicap:
Die Jokes habe ich gemeinsam mit einem paralympischen Sportler und Comedian erarbeitet, um darauf aufmerksam zu machen, dass Mitleid oft die schlimmste Form der Ausgrenzung ist.
Damit ist Mathias Mester gemeint, der ja schon im Podcast genannt und auch direkt angesprochen wurde. Und der mittlerweile diese Behauptung von Luke bestritten hat. Auch er kritisiert seine Beleidigungen und spricht ihnen eventuelle Komik ab.
Offensichtlicht stammt die Idee anscheinend sowieso nicht von Luke, sondern von dem amerikanischen Komiker Shane Gillis. Dieser sagt in einem zwei Jahre alten Video ziemlich genau das, was Luke jetzt in seinem Programm und im Podcast sagt. Allerdings betrifft das die harmloseren und vielleicht sogar positiven Teile. Hier kann sich jeder selbst ein Bild machen:
Ein weiterer Haken an der Entschuldigung soll dieser Satz sein:
Die Einladung des Deutschen Behindertensportverbands nehme ich sehr gerne an und freue mich auf den Perspektivwechsel und darauf, aktiv zu lernen.
Laut der BILD hat der Verband auf eine Entschuldigungs-Email von Luke aber gar nicht mit einer Einladung reagiert. Es gebe nur eine allgemeine Stellungnahme, in der Luke nicht namentlich genannt wird. In der Stellungnahme heißt es lediglich:
Die Verfasser möchten wir ermuntern sich Para Sport live anzuschauen, um zu erleben, zu welch beeindruckenden Leistungen Menschen mit Behinderungen in der Lage sind – und um zu verstehen, welche Bereicherung sie für unsere Gesellschaft sind.
Eine größere Aufmerksamkeit solle dem Beitrag nicht gewidmet werden, wird der Verband zitiert.
Wer zeigt Kante?
Erstaunlich, dass SAT.1 die geplante Sendung mit Luke zwar gestrichen hat, aber seine Entschuldigung als „glaubhaft“ bezeichnet. Ob diese Streichung vielleicht aufgrund der eigenen Leute geschah? Am Sonntagmorgen, viele Stunden bevor der Ausfall der Sendung bekannt gegeben wurde, hatten nämlich drei Moderatoren im SAT.1-Frühstücksfernsehen eine ganz klare Haltung gezeigt.
Zum Beispiel Benjamin Bieneck:
Das ist so schlimm, dass ich denke: Was ist mit dir? Was ist mit diesem Typen los? Und dass sie sich dann auch noch darüber kaputtlachen. (…) Dass da keiner drauf kommt und sagt: Du, das ist vielleicht ein bisschen, ein bisschen besch*ssen, was du da sagst. (…) Dass jemand so tolle Sportler in so einer Weise diskriminiert und diskreditiert ist unfassbar. (…) Ich glaube, niemand in Deutschland, außer diesen drei Vögeln, die da sitzen, hat Verständnis für diese Ausdrücke.
Karen Heinrichs bezeichnete Lukes Aussagen als „menschenverachtend“. Und Simone Panteleit kritisierte die Entschuldigung:
Im Grunde hat er ja nur gesagt: Tut mir leid, dass ihr meinen Witz nicht verstanden habt.“
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