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Entsetzliche Tierversuche an Tauben an der Ruhr-Universität Bochum

Taube Peta Pixa
Symbolfoto: PETA Deutschland e.V., Grafik: Pixabay/Peggy und Marco Lachmann-Anke

Diese Tierversuche übertreffen alle Vorstellungen an Brutalität und perfider Folter – Und das alles nur für Forschungsgelder?

Grausame Forschung ohne Nutzen für Patienten – Das Statement von „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“

Unfassbare Tierversuche an Tauben: Ihnen werden Löcher in den Schädel gebohrt, Bolzen auf den Kopf fixiert, Elektroden ins Gehirn gesteckt und sie müssen hungern und dursten. Seit fast 30 Jahren werden an der Ruhr-Universität Bochum Tauben in Tierversuchen gequält und getötet – völlig ohne Nutzen für menschliche Patienten. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche verurteilt diese Forschungspraxis aufs Schärfste und fordert ein sofortiges Ende der Versuche.

In der Abteilung Biopsychologie der Fakultät für Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum wird seit Jahren an Tauben geforscht. Die „Datenbank Tierversuche“ von Ärzte gegen Tierversuche listet seit 2002 exemplarisch 16 Studien an Tauben, die dort durchgeführt wurden. In der wissenschaftlichen Literaturdatenbank PubMed finden sich rund 50 Einträge seit dem Jahr 1995.

Die Versuchsabläufe sind erschütternd: Unter Narkose wird den Tieren eine Haltevorrichtung mit Zahnzement auf dem Schädel befestigt. Zudem wird eine Kunststoffmulde modelliert, durch die später Elektroden ins Gehirn eingeführt werden. Während der Versuche wird der Kopf der Taube mit der Haltevorrichtung fixiert. Den Tieren wird beigebracht, auf ein farbiges Lichtsignal mit einer Kieferbewegung zu reagieren, auf eine andere Farbe sollen sie nicht reagieren. Für eine korrekte Reaktion erhält das Tier ein wenig Flüssigkeit.

Damit die Tauben das gewünschte Verhalten zeigen, wird Durst als „Trainingsmethode“ eingesetzt, d.h. die Tiere bekommen seit dem Vortag nichts zu trinken. Gleichzeitig werden über in das Gehirn gesteckten Elektroden Nervenaktivitäten gemessen. Am Ende der Versuche werden die Tauben getötet, um die Gehirne zu untersuchen (1).

In einem anderen Versuch werden Tauben durch Hunger dazu gebracht, sich wie gewünscht zu verhalten. Sie erhalten nur so viel Nahrung, dass sie 10 bis 15 % ihres Körpergewichts verlieren. Die gesamte Versuchsreihe läuft über mehrere Wochen. Dabei müssen die Tauben in einer Box sitzend auf Tasten picken. Die Tauben lernen, dass sie durch Picken auf eine bestimmte Farbe bestimmte Dinge beeinflussen können wie der Geschwindigkeit oder die Wahrscheinlichkeit, mit der sie etwas Futter erhalten (2).

Bei einem weiteren Experiment wird der Kopf einer Taube in einen stereotaktischen Rahmen eingespannt. Die Kopfhaut wird aufgeschnitten und der Schädelknochen freigelegt. Es werden Löcher in den Schädel gebohrt und mit einer feinen Glasnadel wird ein Tracer in das Gehirn gespritzt; das ist eine Substanz, die später beim toten Tier im Gewebe angefärbt werden kann. Zwei oder 7 Tage später werden die Tiere getötet, indem eine konservierende Lösung in das Herz gepumpt wird (3).

Ziel der Versuche ist es, herauszufinden welche Hirnareale der Taube an der Unterscheidung von Farben beteiligt sind, ob hungrige Tauben eher auf schnell verfügbare, seltene Belohnung reagieren als auf wahrscheinliche und wie Gehirnhälften bei Konflikten agieren.

PETA Taube2
Symbolfoto: PETA Deutschland e.V.

„Solche abstrakten Fragestellungen führen nicht zu einer Verbesserung des Verständnisses menschlicher Krankheiten oder der medizinischen Versorgung von Patienten – ein Ziel, das sich auch die Grundlagenforschung ultimativ setzt. Es geht lediglich um weitere Publikationen und die Einwerbung neuer Forschungsgelder“, erklärt Dr. med. vet. Corina Gericke, stellvertretende Vorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. „Die Taubenversuche in Bochum müssen somit als reine Neugierforschung gewertet werden und sind aufs Schärfste zu verurteilen.“

Nach Ansicht des Ärztevereins kann es natürlich wissenschaftlich interessant sein, etwas über die kognitiven Fähigkeiten von Tauben oder anderen Tieren herauszufinden, dies darf aber niemals auf Kosten dieser Tiere geschehen. Sinnvolle Ergebnisse lassen sich durch Beobachtung an freilebenden Tieren erzielen – ohne grausame invasive Eingriffe. Der Verein fordert eine sofortige Einstellung der Taubenversuche in Bochum.

Weitere Informationen

Datenbank Tierversuche www.datenbank-tierversuche.de

Quellen

(1) Xiao Q. et al. “Prefrontal” neuronal foundations of visual asymmetries in pigeons. Frontiers in Physiology 2022; 13: 882597

(2) Wittek N. et al. Hungry pigeons prefer sooner rare food over later likely food or faster information. Frontiers in Psychology 2024; 15: 1426434

(3) Steinemer A. et al. Parallel executive pallio-motor loops in the pigeon brain. Journal of Comparative Neurology 2024; 532(4): e25611

PETA Taube3
Symbolfoto: PETA Deutschland e.V.

Ärzte gegen Tierversuche e.V.

www.aerzte-gegen-tierversuche.de

„Medizinischer Fortschritt ist wichtig – Tierversuche sind der falsche Weg!“ – Unter diesem Motto setzt sich Ärzte gegen Tierversuche e. V. seit 1979 für eine tierversuchsfreie Forschung ein, die auf dem Einsatz von modernen Methoden z.B. mit menschlichen Zellkulturen und Organchips sowie der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten basiert. Ziel ist die Abschaffung aller Tierversuche und damit eine ethisch vertretbare, am Menschen orientierte Medizin – eine Wissenschaft, die durch moderne, tierversuchsfreie Testmethoden zu relevanten Ergebnissen gelangt.

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