#RettetGandalf – Gegen Tierversuche: 14-stündiger „Klaviermarathon“ vor dem Ernst Strüngmann Institut (ESI) in Frankfurt
Proteste gegen Tierversuche: Vor dem Ernst Strüngmann Institut (ESI) in Frankfurt/Main, das wegen seiner Tierversuche und insbesondere Primatenhaltung in der Kritik steht, finden weitere Proteste statt. Anlass ist ein internationaler Kongress zur Hirnforschung (ESI Systems Neuroscience Conference 2024, 26.+27.09.). Die Arbeitsgemeinschaft Frankfurt von „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ (ÄgT) veranstaltet zusammen mit mehreren Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen* zum 3. Mal eine Kulturmahnwache. Dieses Mal ist es eine besondere Kunstaktion: Kernstück ist ein 14-stündiger „Klaviermarathon“ mit dem Stück „Vexations“ des französischen Komponisten Erik Satie, das in der Musikwelt sehr berühmt ist.
Saties „Vexations“ von 1893 zählt aufgrund seiner Dauer von 12 – 18 Stunden zu den längsten Klavierstücken überhaupt und wird aufgrund seiner Länge nur äußerst selten vollständig aufgeführt. Sechs Pianisten und Pianistinnen werden das Werk in fliegendem Wechsel auf einem E-Piano vor dem ESI spielen. Die Aufführung beginnt am 26. September um 7 Uhr morgens und endet voraussichtlich gegen 21 Uhr. Melodik und Harmonik sind alles andere als schön; das Stück wirkt unnatürlich und formlos, es sind „Quälungen“, eben „Vexations“.
„Mit der Aufführung dieses Werkes wollen wir auf das Leid der Tiere in den Laboren aufmerksam machen. Die zahllosen, endlos erscheinenden Wiederholungen stehen dabei für die lebenslange Gefangenschaft der Tiere, von denen kaum eines das Versuchslabor lebendig verlässt“, erklärt Dr. Johannes Volker Schmidt, Leiter der AG Frankfurt von Ärzte gegen Tierversuche.
Er sowie die anderen Musiker wählten „Vexations“ als Parallele zur Unnatürlichkeit, Eintönigkeit und Künstlichkeit der Umgebung, in der die Affen und andere Tiere des Ernst Strüngmann Instituts ihr Dasein fristen müssen. Für viele Zuhörer strahlt das Stück eine gewisse Tristesse aus, oftmals stellen sich bei Musikern und Zuhörern nach einer gewissen Zeit Langeweile, vielleicht sogar Abneigung oder Aggression gegen das Stück ein. Letztlich ist eine vollständige Aufführung alles andere als ein Genuss für Ausführende oder Publikum. Es entsteht eher das Gefühl eines Gezwungen-Werdens, eines Zu-etwas-verdammt-Seins.
Parallel zur Musik werden auf einem Bildschirm Videosequenzen in einem sich permanent wiederholenden Loop zu sehen sein. Zudem wird die Protestaktion von 7.30 bis 9.30 Uhr durch eine stille Mahnwache ergänzt. Etwa 30 bis 40 Aktivisten und Aktivistinnen werden in einer sogenannten Silent Line stehen, Protestschilder tragen und Informationsmaterialien verteilen.
„Dies ist jetzt die 17. Protestaktion, die seit der Großdemonstration am 06. Juli dieses Jahres von unserem Bündnis* gegen das ESI organisiert wird. Wir werden weiterhin alles geben, dass die Tierversuche am ESI ein für alle Mal beendet werden“, so Dr. Johannes Volker Schmidt.
Hintergrund der Aktionen bzw. Kampagne sind schwer invasive Hirnexperimente an Affen, Ratten und Mäusen, die das ESI durchführt und Missstände, die durch Bildmaterial von Whistleblowern gestützt werden. Aufgrund gestellter Strafanzeigen hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen veranlasst.
Weitere Informationen
Kampagne
„ESI Frankfurt schließen – Freiheit für die Affen! Rettet Gandalf“ >>
3. Kulturmahnwache am 26.09.2024
Zeiten: 7 – 21 Uhr Klavierstück Vexations,
7.30 – 9.30 Uhr stille Mahnwache
Veranstalter: Ärzte gegen Tierversuche, AG Frankfurt/Rhein-Main
*In Zusammenarbeit mit:
SOKO Tierschutz, PETA Deutschland, Activists for the Victims, Rhein-Main Animal Liberation 269, ARIWA – Animal Rights Watch, Animal Liberators Frankfurt, Ortsgruppe von die Tierbefreier*innen
Ärzte gegen Tierversuche e.V.
„Medizinischer Fortschritt ist wichtig – Tierversuche sind der falsche Weg!“ – Unter diesem Motto setzt sich Ärzte gegen Tierversuche e. V. seit 1979 für eine tierversuchsfreie Forschung ein, die auf dem Einsatz von modernen Methoden z.B. mit menschlichen Zellkulturen und Organchips sowie der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten basiert. Ziel ist die Abschaffung aller Tierversuche und damit eine ethisch vertretbare, am Menschen orientierte Medizin – eine Wissenschaft, die durch moderne, tierversuchsfreie Testmethoden zu relevanten Ergebnissen gelangt.
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