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#AllesDichtMachen: Nur so können Ursachen bekämpft werden

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Foto: PETA Deutschland

„Alles dicht machen“: PETA fordert, potenzielle Ursachen gefährlicher Krankheiten wie Covid-19 zu bekämpfen und tierausbeutende Industrien dichtzumachen

#AllesDichtMachen: Bekanntmachung der Tierschutzorganisation PETA

Stuttgart, 27. April 2021 – In den vergangenen Tagen veröffentlichten zahlreiche Schauspieler unter dem Hashtag #allesdichtmachen Statements zu Coronamaßnahmen der Bundesregierung. Die in den Medien viel diskutierte Aktion kommentiert PETA mit dem Fokus auf die nachweislich hohen Risiken für Pandemien und Erkrankungen wie Covid-19 und fordert, alle tierausbeutenden Industrien dichtzumachen.

#AllesDichtMachen: Chronologie der von Tieren auf Menschen übertragenen Infektionen ist lang

Ilana Bollag ist Fachreferentin bei PETA und sagt:

„Es ist nicht das erste Mal, dass die von Politikern weltweit geförderten, skrupellosen Geschäfte auf Kosten der Tiere die Gesundheit der Bevölkerung massiv gefährden“

Ilana Bollag, PETA

Die Chronologie der Tier-zu-Mensch-Seuchen ist lang: die Geflügelpest (HPAI), Aids, die infektiöse Bronchitis, das West-Nil-Fieber, das Zikafieber, das Ebolafieber, der Rinderwahn, die Hendravirus-Infektion, die Vogelgrippe H5N1, die Nipahvirus-Infektion, das akute Atemwegssyndrom SARS, MERS, das Akute Diarrhoe-Syndrom der Schweine (SADS) und Covid-19. Vor diesem Hintergrund erklärt Bollag:

„Überall dort, wo Tiere zusammengepfercht und gezwungen werden, in ihren eigenen Exkrementen zu stehen, dort wo sie in freier Wildbahn gefangen und über Weltmärkte gehandelt werden und dort, wo sie getötet werden – überall dort findet man Brutstätten für potenziell tödliche Keime.“

Ilana Bollag
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Bildcredit: Marc Rehbeck / PETA Deutschland e.V.

#AllesDichtMachen – PETA: „Politik versagt weltweit“

Die Tierrechtsorganisation mahnt, dass auch Politiker wissen, dass 75 Prozent aller neu auftretenden Infektionskrankheiten vom Tier auf den Menschen übertragen werden, also Zoonosen wie Covid-19 sind. [1] In Agraranlagen, auf Tierbörsen, Tiermärkten, Pelzfarmen und in Schlachthäusern können potenziell tödliche Keime entstehen und sich leicht verbreiten.

Bereits 2004 nannte die Weltgesundheitsorganisation WHO zum Beispiel die steigende Nachfrage nach tierischen Produkten als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Zoonosen [2] – und ganz aktuell fordert sie, Lebendtiermärkte mit wildlebenden Säugetieren zu schließen.

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Foto: PETA Deutschland

Trotzdem werden Fleisch und andere Produkte tierischen Ursprungs weiter massiv subventioniert. Und der Wildtierhandel floriert ebenso weiterhin – auch in Deutschland. Pelzfarmen sind in Europa ebenfalls noch erlaubt, obwohl es bislang mehr als 400 nachgewiesene Corona-Ausbrüche auf europäischen Nerzfarmen gab, Millionen Tiere getötet wurden und bekannt ist, dass das Virus in Nerzen mutieren und die Wirksamkeit von Impfstoffen gefährden kann. Ein Bericht der EFSA und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) bestätigt, dass alle Nerzzuchtbetriebe als durch SARS-CoV-2 gefährdet angesehen werden sollten. [3]

Ilana Bollag sagt dazu:

„Über die Aktion #allesdichtmachen wird diskutiert – eine nicht zur Diskussion stehende Tatsache hingegen ist, dass das Risiko für Pandemien und Epidemien immens sinkt, wenn die lebensverachtenden, tierausbeutenden Industrien dichtgemacht werden.

In Anbetracht der Faktenlage ist nicht nachvollziehbar, dass die für das gesellschaftliche Wohl Verantwortlichen den Wandel im Umgang mit Tieren nicht mit rasanten Schritten auf den Weg bringen – für die Tiere, die menschliche Gesundheit und die Umwelt.“  

Ilana Bollag

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.


[1] World Organisation for Animal Health (ohne Datum): One Health ‘at a glance’. Online abrufbar unter: https://www.oie.int/en/for-the-media/onehealth/. (27.04.201).

[2] WHO/FAO/OIE (2004): Report of the WHO/FAO/OIE joint consultation on emerging zoonotic diseases. Online abrufbar unter: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/68899/WHO_CDS_CPE_ZFK_2004.9.pdf?fbclid=IwAR2ha8hDMHV8gDJYEadsk7-lxLS84Z3kSlq3E4-zG5kaWUh1Xc5vgJhTsJ4. (27.04.201).
[3] European Food Safety Authority (2021): SARS-CoV-2 bei Nerzen: Empfehlungen zur Verbesserung der Überwachung. Online abrufbar unter: https://www.efsa.europa.eu/de/news/sars-cov-2-mink-recommendations-improve-monitoring. (27.04.201).

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