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Promis und mehr

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Andrej Mangold: Mobbing im Sommerhaus – Psychiater: Analyse

Foto: TVNOW

Andrej Mangold und Jennifer Lange sorgen aktuell für große Aufregung. Im „Sommerhaus der Stars“ wird vor aller Augen gemobbt ohne jegliche Hemmungen. „Promis und mehr“ stellt daher die Frage, wie es so weit kommen konnte? Wieso hat Andrej alle gegen Eva aufgehetzt? Und wieso haben die anderen fast alle mitgemacht? Dass es unfair ist, wenn sich alle gegen einen verbünden, das haben die Promis doch wahrscheinlich, so wie die meisten anderen, schon als Kind gelernt. „Promis und mehr“ hat dazu den renommierten Autor und Psychiater Dr. Josef Kirchner befragt.

Leider kann der Arzt nicht bestätigen, dass das Verhalten der Promis beim „Sommerhaus der Stars“ außergewöhnlich ist. Im Gegenteil, ein solches Gruppenverhalten ist der Wissenschaft schon lange bekannt, so Dr. Kirchner:

Es ist immer einerseits tatsächlich so, dass die Gruppenprozesse dahin führen, wenn sich einer als Rudelführer herauskristallisiert, der von anderen auch als Alpha-Figur gesehen wird, dass dieser Rudelführer leider hingeht und sich dann ein Opfer definiert.

Dr. Josef Kirchner
Fotos: TVNOW/Stefan Gregorowius, Instagram/Eva Benetatou

Andrej Mangold: Der Rudelführer braucht sein Opfer

Das heißt, im Grunde wurde in diesem Fall dem Andrej Mangold von RTL sein Opfer Eva Benetatou geradezu auf dem Silbertablett serviert.

Normalerweise werde bei der Opfersuche von den Rudelführern gerne nach kleinen Unterschieden gesucht, so der Psychiater:

Das ist meistens jemand, der sich am wenigsten wehren kann oder irgendein Merkmal hat, das in der Gruppe auffällt. Da kommen wir eben zu Themen wie anderes Ausssehen, andere Hautfarbe, ein Sprachfehler oder so etwas.

Und man hat dann ein ganz simples Gruppenphänomen: Wir alle sind zusammen gegen einen.

Dr. Josef Kirchner

Andrej Mangold und die Psyche des Mobbers

Zur Belohnung fühlen sich dann alle stark. Alle, bis auch das Opfer natürlich. So eine erfolgreiche Strategie wird natürlich nicht nur im Sommerhaus angewendet, sagt Dr. Kirchner:

Und wenn sie mal so in der Weltgeschichte gucken, dass ist ja der Trick, den Politiker anwenden, wenn sie in der Innenpolitik Schwierigkeiten haben, suchen die sich eine Bedrohung von außen. Hitler hat das gemacht, im Moment erleben wir das bei Politikern, die vor Migranten warnen.

Das ist ein ganz simples Phänomen: Definiere einen Feind und du hast Freunde.

Das ist das Grundprinzip: Wenn einer sagt, ich bin der Anführer und die Bedrohung kommt aus dem All, dann können sich alle vereinigen.

Dr. Josef Kirchner

Das bedeutet aber auch, dass es leicht ist, im Fernsehsessel zu sitzen und über das Mobbing zu urteilen. Wesentlich schwerer dürfte es wohl sein, in der konkreten Situation nicht selbst zum Mobber zu werden.

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