Ärzte gegen Tierversuche: Studie deckt hohe Zahl an Todesfällen und Verletzungen auf
Eine neue wissenschaftliche Untersuchung zeigt, dass die Verabreichung von Testsubstanzen per Schlundsonde bei Ratten deutlich häufiger zu schweren Verletzungen und Todesfällen führt als bisher angenommen. Die im Fachjournal Alternatives to Laboratory Animals veröffentlichte Studie von Dr. Katy Taylor und Kolleginnen analysierte 300 Giftigkeitsprüfungen, die zwischen 2004 und 2023 unter der europäischen Chemikalienverordnung REACH durchgeführt wurden.
In 21 Prozent der untersuchten Studien traten Todesfälle oder klinische Auffälligkeiten wie Atemnot auf, die direkt auf die Schlundsonde zurückzuführen waren. Weitere 16 Prozent wiesen Symptome auf, die mit dieser Methode in Zusammenhang stehen könnten. Für das einzelne Tier bedeutet dies ein Sterberisiko von 1 zu 250 bei der Verabreichung – in längeren Studien (90 Tage) sogar dreimal häufiger als in 28-Tage-Studien.
Die Schlundsonde – ein Metallrohr, das täglich ohne Betäubung über Rachen und Speiseröhre in den Magen eingeführt wird – kann gravierende Schäden verursachen: perforierte Luftröhre, verletzte Organe und Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge wurden regelmäßig dokumentiert. Darüber hinaus löst die Methode massiven Stress aus: erhöhte Körpertemperatur, gesteigerte Cortisolwerte, Gewichtsverlust und Leberschäden wurden beobachtet.

Neben den tierschutzrelevanten Aspekten zweifeln die Autorinnen auch die wissenschaftliche Aussagekraft solcher Tests an. Komplikationen, die durch die Schlundsonde entstehen, können leicht mit den Effekten der getesteten Substanz verwechselt werden. Dadurch besteht das Risiko, dass Chemikalien fälschlich als giftig oder reizend eingestuft werden. Auch Stressreaktionen der Tiere können die Ergebnisse verfälschen.
„Die Untersuchung zeigt, dass diese Methode nicht nur enormes Tierleid verursacht, sondern auch die Aussagekraft toxikologischer Studien gefährdet“, so Dr. Corina Gericke, stellvertretende Vorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. „Die ohnehin fehlende Übertragbarbeit von Tierversuchsergebnissen auf den Menschen wird durch die Schäden, die allein die Applikationsart hervorruft, noch mal unterstrichen. Zudem gibt es bereits eine Fülle an tierversuchsfreien Methoden, um Substanzen zu testen.“
Weitere Informationen
Quelle
Taylor K., Rego Alvarez L. & Grange E. The prevalence of reported gavage incidents in repeated dose toxicity studies involving rats conducted between 2004–2023. Alternatives to Laboratory Animals 2025; 53(3): 154-167

Ärzte gegen Tierversuche e.V.
www.aerzte-gegen-tierversuche.de
„Medizinischer Fortschritt ist wichtig – Tierversuche sind der falsche Weg!“ – Unter diesem Motto setzt sich Ärzte gegen Tierversuche e. V. seit 1979 für eine tierversuchsfreie Forschung ein, die auf dem Einsatz von modernen Methoden z.B. mit menschlichen Zellkulturen und Organchips sowie der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten basiert. Ziel ist die Abschaffung aller Tierversuche und damit eine ethisch vertretbare, am Menschen orientierte Medizin – eine Wissenschaft, die durch moderne, tierversuchsfreie Testmethoden zu relevanten Ergebnissen gelangt.
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