Ein Kommentar des Psychiaters Josef Kirchner
Ich bin Jahrgang 1956 und somit einer der frühen Babyboomer. Wir Alten lästern ja gerne über junge Leute der Generation Z, die laut Anspruch erheben, möglichst wenig aber mit angenehmer Arbeitsatmosphäre zu arbeiten, dafür gut bezahlt zu werden und die Work-Life-Balance wichtiger zu finden als die Erhöhung des Bruttosozialproduktes.
Vielleicht ist das gut so! Wenn ich mich zurückerinnere, fällt mir auf, dass ich immer einer von zu vielen war. In der Schule, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, beim Studium und schließlich bei der Suche nach der ersten Arbeitsstelle. Immer war die Konkurrenz mit anderen unser Problem. Wir mussten nehmen, was wir kriegen konnten und versuchen, das Beste daraus zu machen. Misserfolge gehörten zum Alltag.
Die Ansprüche der Generation Z
Heute beenden die jungen Leute ihre Schule und stehen vor einer großen Wahl von Möglichkeiten um die wir Älteren sie nur beneiden können. Aber dieser Segen enthält auch einen Fluch. Die Generation Z erhebt den Anspruch, in ihrer Arbeit glücklich zu werden. Wertschätzung bei der Arbeit zu bekommen, sowohl persönlich als auch finanziell und sich jeden Morgen auf den Arbeitstag zu freuen. Das findet in Wirklichkeit nicht statt. Also scheint ja die Berufsentscheidung eine Fehlentscheidung gewesen zu sein, die durch eigene Dummheit entstand. Es kommt die Angst auf, vor seinen Altersgenossen und der Familie das Gesicht zu verlieren und dadurch eine Depression zu riskieren.
Generation Z in der Entscheidungsfalle?
Also klingt es verlockend, sich erst einmal gar nicht zu entscheiden, bevor man sich falsch entscheidet. Leider funktioniert das nicht. Es ist ökonomischer, eine falsche Entscheidung zu fällen, die notfalls revidiert werden kann, als keine Entscheidung zu fällen. Glück ist letztlich immer nur ein Moment und wir bezahlen für jedes bisschen Glück mit einem Moment der Verzweiflung. Das Beste was wir erreichen können ist ein laues Gefühl der Zufriedenheit mit dem Erreichten und dem Trost, dass man es einen hätte schlimmer treffen können. Das gilt übrigens für die Berufs- und die Partner*innenwahl gleichermaßen.
Bleiben sie nachdenklich!
Titelfoto: Bild von Kim Heimbuch auf Pixabay
Weitere Artikel:
„Big Brother 2024“: Die Wahrheit über Mateo
„Kampf der Realitystars 2024 Finale“ mit unangenehmer Überraschung
„Big Brother 2024“: Aus kurz vor dem Finale – Bereut Nicos seine Nominierung?
Aktionstag „Kollege Hund“: Hunde am Arbeitsplatz schnuppern Büroluft
Zwangsheirat in den Sommerferien verhindern – Gefährliche Zeit für SchülerInnen
Rührend! Was Michael Schumacher über seine Wünsche für seinen Lebensabend sagte
Tierschutz Mittelpunkt der Europawahl: Kampagne „Vote for Animals 2024“
In eigener Sache:
„Promis und mehr“ engagiert sich gegen Mobbing. Deshalb werden beleidigende und/oder herabsetzende Kommentare nicht akzeptiert.
Kommentare
Loading…